Unter den Schauerfabel der diesjährigen Berlinale, wo Lucile Hadzihalilovics kinematisches Kunstmärchen im Wettbewerb premiert, ist ihre hintergründige Parabel von der Verlockung, Vermarktung und Verurteilung weiblicher Macht das sanfteste und subtilste. Ein magischer Kristall, die Kameralinse oder glitzernde Schneeflocken sind die irisierenden Lichtquellen in einer stimmungsvollen Szenerie, getaucht in spukhaftes Dunkel. Cottilards frostige Ausstrahlung in der Schlüsselrolle entwickelt eine fesselnde Synergie mit Newcomerin Pacinis. Dass einige narrative Mysterien ungelöst bleiben, bewahrt den düsteren Charme der schillernden Leinwandsage.