In ihrer dokumentarischen Hommage an Odessa überlässt Eva Neymann ganz der Hafenstadt und deren Menschen die Bühne. Ohne einordnenden Kommentar oder Texte formt sich der Charakter des geschichtsträchtigen Schauplatzes aus der Topographie und den eingestreuten Lebensberichten von berührender Offenheit. Die ausufernde Laufzeit führt jedoch auch zu viel Wiederholungen und Leerlauf zwischen den markanten Vignetten. Als flauschiges Füllmaterial dienen die streunenden Katzen. Ihre drolligen Aktionen balancieren die Tragik aus, aber verraten auch ein gewisses emotionales Kalkül.