Basierend auf ihrer langjährigen Erfahrung im Gesundheitswesen entwickelte Charlotte Devillers in Zusammenarbeit mit Arnaud Dufeys beider ersten Kinospielfilm als aufreibende Konfrontation mit einer schrecklichen Anschuldigung. Dem subjektiven Auftakt der minimalistischen Handlung, die sich zwischen nur einem halben Dutzend Figuren in den nüchternen Räumen eines Gerichtsgebäudes abspielt, folgt ein mit nüchterner Strenge in Schuss-Gegenschuss-Modus gefilmtes Ringen um die Wahrheit. Da verliert die ambitionierte Rekonstruktion nie die Opfer aus dem dramaturgischen Blickfeld, dessen konsequente Abgrenzung den Fokus verschärft.