{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Bully - Diese Kids schockten New York [2001] - Dominics Meinung

Souli

Von Souli in Bilder des Zerfalls: Im Klammergriff der Kontroverse - Teil 27

Bully - Diese Kids schockten New York [2001] - Dominics Meinung Bildnachweis: © Sunfilm

Warum haben sich 1993 sieben Jugendliche zusammengeschlossen, um einen achten gewaltvoll zu töten? Auf diese Frage liefert Larry Clark (Kids) in seiner gleichnamigen Romanadaption nur bedingt Antworten. Als Grundgerüst dient ein soziales Umfeld, eine Jugendkultur, die uns Zuschauern aus seinen anderen Werken bereits bestens bekannt ist. Er operiert sozusagen im eigenen Metier und erschafft abermals eine Milieustudie, die nicht nur aufgrund ihrer offensichtlichen Reibungspunkte schockiert. Unaufhaltsam steuert er auf ein grausiges Finale zu, in dessen Verlauf die Geschehnisse immer weiter eskalieren. Den Leerlauf zwischen exzessivem Drogenkonsum und ungebändigter Sexualität füllt Clark mit einer lethargischen Atmosphäre, die sich unweigerlich aufs Gemüt des Zuschauers niederschlägt und diesen dadurch ebenso in die niederschmetternde Wirklichkeit des Films zieht.

Auch Bully – Diese Kids schockten Amerika ist geprägt von der Perspektivlosigkeit seiner Protagonisten. Ihr von Sex, Gewalt und Drogen durchzogener Alltag ist vor allem Ausdruck einer Zukunft, die für sie nicht existieren wird. Nicht nur deshalb, weil der auf wahren Begebenheiten basierenden Film ihre Jahre im Gefängnis bereits vorwegnimmt, sondern auch, weil es aus dem von Abgestumpftheit und Drogenexzessen dominierten Strudel, der ihr Leben darstellt, kein Entrinnen gibt. Prototypisch für eine ganze Generation verdichtet Clark in gewohnt überzogener Manier die Mühelosigkeit, mit der sie ihren Entschluss zum Mord fassen. Erschreckend ist dabei weniger die Tat selbst, sondern vielmehr die Radikalität, mit der sie ihre Probleme zu lösen versuchen. Fast so, als wäre es der verzweifelte Versuch seinem eigenen Leben um jeden Preis zu entkommen.

In seinem etwas überladenen Figurenkonstrukt verliert sich Larry Clark dabei bisweilen in Verästelungen, die zwar seinem bekannten Erzählrhythmus entsprechen, der True-Crime-Adaption aber mitunter abträglich sind. So schwankt Bully – Diese Kids schockten Amerika zwischen Milieustudie und Rekonstruktion, was sich zum Teil auch in der holprigen Erzählung niederschlägt. Nichtsdestotrotz überzeugt Clark abermals in seiner schonungslosen, auf eigenen Erfahrungen basierenden und deshalb so authentischen Darstellung einer Jugendkultur, die viele Zuschauer schlichtweg nicht wahrhaben wollen. Zwischen unterdrückter Homosexualität und der Sucht nach Rausch wandelt sich Sexualität zur Vergewaltigung, Konsum zur Sucht und letztlich auch Aggression zum Mord.

Wird geladen...