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"Brokenwood - Mord in Neuseeland" - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Brokenwood - Mord in Neuseeland" - Staffel 1 - Kritik

"Brokenwood - Mord in Neuseeland" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Edel Germany GmbH

Ein Kleinstadt-Krimi aus Neuseeland? Nun, allein dafür ist Brokenwood - Mord in Neuseeland (OT: The Brokenwood Mysteries) einen Blick wert. Doch hinter den vermeintlichen kleinen Krimi-Reihe – die unglaublich populär in Neuseeland ist und mittlerweile fünf Staffeln umfasst – steckt jede Menge Genre-Kunst, tolle Charaktere sowie spannende Fälle. Und dies natürlich alles vor malerischer fremder (aber angenehm bekannter) Kulisse und einer Dorfgemeinschaft, die zwischen Lügen und Geheimnissen auch immer von Mord heimgesucht wird. Und auch wenn etwas Biss am Ende fehlt und die Kreativität gemessen an den Genre-Highlights etwas hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, entpuppt sich die Serie mit Neill Rea und Fern Sutherland als spannende Abendunterhaltung. Ein Twin Peaks erwartet uns zwar natürlich nicht, doch dank der Veröffentlichung von Edel Germany GmbH – seit dem 16.08.2019 im Handel – insgesamt vier kurzweilige Krimi-Fälle vor Kleinstadtkulisse.

Story

Kleinstädte können mörderisch sein ...  Auf den ersten Blick ist Brokenwood ein ganz normales, ruhiges Städtchen auf dem Lande in Neuseeland. Die Menschen sind freundlich, das Gemeinschaftsgefühl ist groß. Es gibt einen Golfclub, regelmäßige Winzerfeste – eigentlich alles, was man erwarten würde... und ein paar Dinge, die man nicht erwarten würde, wie verborgene Geheimnisse, heimtückische Lügen und teuflische Morde.  So kommt es nicht von ungefähr, dass es Detective Senior Sergeant Mike Shepherd nach Brokenwood verschlägt. Der erfahrene Polizist – mit seinem 1971er Oldtimer und einer großen Leidenschaft für Country-Musik – wirkt zwar etwas zerknittert, ist aber scharfsinnig und verfügt über eine einzigartige Intuition. Seine Methoden sind äußerst unkonventionell, aber genau die richtigen, um die rätselhaften Mordfälle in Brokenwood zu lösen. Unterstützt wird er dabei von, DC Kristin Sims, einer entschlossenen und gewissenhaften Ermittlerin, die fast 20 Jahre jünger als das Auto ihres Chefs ist. Und da die Mordrate in Brokenwood ziemlich hoch ist, haben die beiden alle Hände voll zu tun.

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Kritik

Am ehesten wäre wohl Brokenwood - Mord in Neuseeland mit Inspector Barnaby vergleichbar, was fast einem Ritterschlag gleiche kommt. Zwar kommt die Serie nicht ganz an die coolness und Raffinesse des großen geistigen Vorgängers heran, doch Brokenwood kann ebenfalls mit einem tollen Gespann und gut geschriebenen Charakteren auftrumpfen. Diese sind manchmal skurril, etwas eigen und immer für neue Facetten zu haben. Gerade Mike Shepherd (gut gespielt von Neill Rea) punktet mit einem gewissen Retro-Flair, welches nur durch sein Auto und seine vielen geschiedenen Ehen übertroffen. Doch auch seine Partnerin Kristin Sims (Fern Sutherland) weiß zu überzeugen. Gemeinsam gehen sie schließlich Fälle an, die zumeist recht schnell vorhersehbar werden, aber immer einen gewissen eigenen Charme versprühen. Besonders das „Suchen“ in abgesteckten Milieus weiß dabei zu gefallen und offenbart immer wieder unterhaltsame wie spannende Fälle, bei denen man gerne am Ball bleibt.

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Die Serie selbst punktet auch mit seinen jeweils vier in sich abgeschlossenen Fällen, wo der Fokus klar verteilt ist. Dennoch wäre vielleicht irgendwann eine übergreifende Handlung wünschenswert – gerade für die Charaktere. Die Inszenierung ist indes gewohnt gut, mit einem etwas gar schon Klischeehaften Kleinstadt-Feeling, welches aber auch genau so gewollt ist. Der Humor überzeugt ebenfalls und garniert neben gut pointierten Sprüchen auch immer wieder gute Nebencharaktere, die mit unserem Ermittler-Duo gut harmoniert. Und dennoch: Die Fälle selbst zeigen sich oft sehr wendungsreich, wobei diese dann meist eher Drehbuchstark wirken als wirklich nachvollziehbar oder authentisch. Doch Potenzial für mehr ist auf jeden Fall vorhanden. Am Ende profitiert Brokenwood vor allem von seinen eigensinnigen Charakteren und er oftmals sehr unaufgeregten Erzählweise. Es muss nicht immer actionreich sein, es kann auch entschleunigt Spaß machen dem Mord auf den Grund zu gehen.

DVD

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Die DVD von Edel Germany GmbH – seit dem 16.08.2019 im Handel - ist technisch gut umgesetzt: So ist das Bild angesichts der technischen Möglichkeiten der DVD gut und scharf. Und auch der Ton – vorliegend in Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0) – überzeugt mit einem guten Raumklang. Wer indes kann, sollte auf den O-Ton zurückgreifen, da dieser etwas einprägsamer und besser ist. An Extras gibt es Interviews mit den Hauptdarstellern Neill Rea & Fern Sutherland sowie dem Lead-Autor Tim Balme. Insgesamt eine gute Veröffentlichung.

Fazit

Mord mit Entschleunigung: Dank seiner guten wie manchmal auch etwas eigensinnigen Charakteren, durchdachten wie ruhigen Fällen und seiner tollen Kleinstadt-Kulisse, ist Brokenwood - Mord in Neuseeland eine klare Empfehlung für Genre-Fans. Der Blick nach Neuseeland lohnt sich. Die Veröffentlichung der zweiten Staffel sollte so nicht lange auf sich warten lassen.  

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