Alle biografischen und psychologischen Aspekte, die den filmfüllenden Familienzwist erhellen könnten, verwischt Arnaud Desplechin. Jene frustrierende Vagheit macht die absurden Auseinandersetzungen zweier Paradebeispiel pseudointellektueller Prominenz nur noch irrelevanter. Zu Distanzierung oder Dialog sind die oberflächlich verkörperten Titelfiguren nicht fähig. Die Erwähnung eines Geschwisters reicht aus, das andere zu vergraulen. Schon lange vor Ende der in die aalglatte Hochglanz-Optik einer Edel-Soap getauchten Szenen, die sich das pathetische Protagonisten-Paar fortlaufend macht, fühlt man ähnlich.