Die unverhohlene Ausformulierung politischer Statements mag für hiesige Zuschauende mitunter plakativ wirken, ist jedoch vor dem Hintergrund der iranischen Zensur ein meta-textueller Affront gegen das repressive Regime, dessen toxische Triebe die trügerisch harmonische Familie durchziehen. Grandios gespielt und in zurückgenommener Optik mit bedeutsamen visuellen Akzenten gezeichnet, seziert Mohammad Rasoulofs messerscharf geschliffene Fanatismus-Fabel die monströsen Mechanismen religiöser Radikalisierung und konspirativer Komplizenschaft mit einer ethisch und strukturell korrupten Institution, deren archaische Aggression Sicht nur scheinbar besänftigen lässt.