Das gespenstische Chiaroscuro von Michael Dymeks Kamerabildern und Jagna Dobesz‘ triste Szenenbilder verleihen Magnus von Horns atmosphärische Adaption des wahren Kriminalfalls einer sogenannten „Baby-Farmerin“, die von 1913 bis 1920 Dutzende Kinder ermordete, die alptraumhafte Ästhetik eines klassischen Gruselfilms. Den makaberen Reiz des schaurigen Szenarios untergräbt jedoch nicht nur ein latenter Drang zu ebene jenem dramatisch kritisierten Voyeurismus, sondern der bürgerlichen Bigotterie, die als entscheidende Mitursache des sozialen Schreckens zu identifizieren der ambivalente Plot unterlässt.