Die horrende Anwaltsrechnung, abgeschmackte Witze von Ärzten, verkappte Vorwürfe peinlich berührter Schwiegereltern: Seine aussagekräftigsten Momente hat Alice Douards nuanciertes Spielfilm-Debüt in scheinbar beiläufigen Szenen. Jene geben eine Ahnung der komplexen Diskriminierung queerer Paare gegenüber straighten Partnerschaften. Ressentiments zeigt die Regisseurin jedoch als so selbstverständlich wie die materiellen Privilegien der Protagonistinnen. In intimen Nahaufnahmen beobachtet die Kamera den emotionalen Wandlungsprozess ihrer Hauptfigur. Deren zurückhaltende Verkörperung durch Ella Rumpf trägt das unprätentiöse Charakterdrama auch über psychologische Unebenheiten.