Hinter der farbenfrohen Naivität Ugo Bienvenus idealistischen Sci-Fi-Szenarios verbirgt sich ein geschickt kalkulierter Konservativismus. Die zeichnerisch simplen Bilder, die an einen blassen Abklatsch der grandiosen Ghibli-Optik aussehen, setzen normative und konformistischen Sozial- und Familienkonstellationen mit Frieden, Freiheit, Sicherheit und Fortschritt gleich. Diversität in irgendeiner Form existiert nicht. Klimaveränderungen sind dank utopischer Technologien lediglich ein visuelles Spektakel. Weibliche Innovation wird auf männliche Inspiration zurückgeführt und somit de facto negiert. Technokratie und Traditionalismus schaffen eine intellektuell, visuell und dramatisch gleichsam dumpfe Symbiose.