Ein Zeitsprung zur Ära des die Schlüssel-Settings beherrschenden Regenten akzentuiert den systemkritischen Subtext Vincent Maël Cardonas kriminalistischen Kammerspiels. So raffiniert wie es ein paar prätentiöse Phrasen über Historie und Hierarchien behaupten, ist das verwickelte Genre-Werk indes weder dramaturgisch noch intellektuell. Unterhaltsamer ist die nervöse Spannung des schwarzhumorigen Szenarios, dessen dumpfe Farbpalette die unheilvolle Atmosphäre verstärkt. Die fließende Verknüpfung unterschiedlicher Perspektiven, Zeitschienen und sogar von Vorstellung und Realität schaffen absichtlich Desorientierung, passend zur Aura psychopathischer Paranoia.