Vorhersehbar, verstaubt und in jeder Hinsicht vorvorgestrig, ist Cedric Klapischs pittoreske Kostüm-Romanze optisch, inszenatorisch und dramatisch gleichermaßen dröge. Die Charaktere sind wandelnde Stereotypen, die Dialoge wirken unnatürlich maniriert, Kulissen sehen aus wie Pappmaché und die Kostüme wie aus dem Fundus. Die von patriarchalischen und intellektualistischen Ressentiments geprägte Message streichelt ein elitäres eurozentrisches Ego, das Kunstschaffen als weiß, männlich, gutbürgerlich und akademisch - und idealerweise auch noch französisch - definiert. Abgestandene Witze, verkrampfte Romantik und normative Familienkonzepte komplettieren die Bildungsbürger-Belustigung.