Dass der engagierte Hauptcharakter Sergei Loznitsas manierierten Adaption einer obskuren Novelle tatsächlich glaubt, in der Führung des Sowjetregimes humanistische Unterstützung zu finden, wirkt unfreiwillig amüsanter als jeder der hämischen Gags. Der misanthropische Humor verhöhnt den historischen Schrecken, den der Plot scheinbar anprangert. Vorhersehbarkeit und pädagogischer Paternalismus blockieren Suspense und Dynamik. Die trübe Monotonie der Interieurs transzendiert die Story. So ist das skurrile Lehrstück ebenso mutwillig ausgedehnt und ermüdend wie die Wartezeiten, die der Protagonist aussitzen muss. Nicht nur er nickt ein. Auch im Kinosaal wird geschlafen.