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Comedy-Duo Lemmon und Matthau im Double Feature „Ein verrücktes Paar“ & „Der dritte Frühling“

Tiger

Von Tiger in Comedy-Duo Lemmon und Matthau im Double Feature „Ein verrücktes Paar“ & „Der dritte Frühling“

Comedy-Duo Lemmon und Matthau im Double Feature „Ein verrücktes Paar“ & „Der dritte Frühling“ Bildnachweis: © OneGate Media | Szene aus "Ein verrücktes Paar"

Jack Lemmon und Walter Matthau waren über Jahrzehnte hinweg ein unschlagbares Comedy-Duo, das mit ihrem Charme und vor allem mit ihrer hervorragenden Chemie miteinander, die Zuschauer auf der ganzen Welt begeisterte. Gemeinsam stemmten sie viele Komödien, die sich thematisch oft um einen amüsanten Schlagabtausch drehten. Genauso wie Ein verrücktes Paar und Der Dritte Frühling. Beide Filme wurden von OneGate Media als Double Feature auf Blu-Ray veröffentlicht.

Ein verrücktes Paar

Inhalt 

Zwei griesgrämige Nachbarn, gespielt von den legendären Jack Lemmon und Walter Matthau, liefern sich in dieser scharfzüngigen Komödie einen ewigen Schlagabtausch. Als die charmante Ariel (Ann-Margret) in ihre frostige Kleinstadt zieht, entbrennt zwischen den beiden alten Streithähnen ein Wettstreit um ihr Herz. Während draußen Schneebälle fliegen, werden drinnen alte Rivalitäten neu entfacht – und der Kampf gegen die Einsamkeit wird plötzlich zur größten Herausforderung. Doch wer wird am Ende das Herz der mysteriösen Ariel erobern?

Kritik 

Während Jack Lemmon (Manche mögen's heiß) und Walter Matthau (Hotelgeflüster) auf der Leinwand wiederholt erbitterte Rivalen verkörperten, waren sie im echten Leben gute Freunde. Kein Wunder, dass sie 10 gemeinsame Filme gedreht haben (11, wenn man Lemmons Cameo Auftritt in Kotch zählt, bei dem er Regie geführt hat). Ein verrücktes Paar gehört ebenfalls zu den Komödien, in denen die beiden zwei Charaktere mimen, die sich am liebsten ständig an die Gurgel möchten. Sie spielen sich andauernd infantile Streiche und betiteln einander als „Idiot“ oder „Penner“. Diese besondere Art von Humor hat im Jahre 1993 sicherlich gut funktioniert und, dass die beiden Schauspieler eine großartige Chemie miteinander haben, steht außer Frage. Nur leider wirken die Witze über Impotenz und die scharfe Nachbarin (Ann-Margret, Blond) aus heutiger Sicht etwas angestaubt. Wer es allerdings immer noch witzig findet, wenn zwei ältere Herren vollkommen fixiert auf ihre neue Nachbarin sind und sich deswegen völlig zum Narren machen, wird mit diesem Film eine große Freude haben.

Wenn zwei Greise plötzlich ihre Libido entdecken und alles tun, um die Dame ihres Herzens zu erobern, kann es sogar unter Umständen witzig sein. Besonders, wenn sie bis zum äußersten gehen und sich sogar rasieren und ein Bad nehmen, während nebenbei „I am too sexy“ von Right Sad Fred läuft. Sie tun alles, um der hübschen Lady zu imponieren und einer von den beiden lädt sie sogar zum Fischen ein. Das Fischen steht symbolisch in gewisser Weise für die Situation, in der sich die beiden „Hass-Freunde“ befinden: jeder will den besten Fisch angeln und der Fisch steht natürlich für die extrovertierte Nachbarin, die übrigens gerne ohne Ankündigung mitten in der Nacht bei John Gustafson (Jack Lemmon) auftaucht. Solche Situationen, in denen John völlig überfordert und hin- und hergerissen ist, sind äußerst amüsant, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Es wird eben nicht jeder über „Rohre verlegen“ und den infantilen „Holy Moly“ Spruch lachen, den Max (Walter Matthau) bringt, sobald er seine heiße Nachbarin sieht.

Über den stinkenden Fisch im Auto oder auf den Kopf fallenden Schnee lässt sich schon eher lachen. Sicherlich sind die Streiche, die sich die beiden Figuren spielen, sehr kindisch, aber meistens auch harmlos und herzallerliebst. Man könnte sich sogar vorstellen, dass viele Rentner sich im echten Leben genauso bekriegen würden, wenn sie nichts weiter zu tun hätten. Das macht den Film beinahe zu einer realitätsnahen Studie über das Verhalten der älteren Mitmenschen. Dabei schrecken die Figuren nicht einmal vor einem waschechten „Fish-Fight“ zurück, was bei dem einen oder anderem bestimmt für Lacher sorgt. Gerade für Fans des komödiantischen Duos Lemmon und Matthau ist Ein verrücktes Paar ein sehr empfehlenswerter Film, der definitiv im zeitlichen Kontext betrachtet werden muss. Was damals witzig war, könnte heute etwas an seinem Charme eingebüßt haben, doch es bedeutet nicht, dass der Film nicht trotzdem humorvoll und wertvoll sein kann.

Fazit 

Ein typisches Produkt des beliebten Comedy-Duos Lemmon und Matthau. „Ein verrücktes Paar“ lebt vom ständigen Schlagabtausch seiner Figuren und von infantilen Witzen, die mittlerweile etwas in die Jahre gekommen sind. Manche Filme sind wie guter Wein: je älter sie sind, desto besser werden sie und manche sind nur für Menschen geeignet, die ein Faible für bestimmte Themen oder Schauspieler-Ensembles haben. „Ein verrücktes Paar“ gehört eher in die zweite Kategorie und bringt allen große Freude, die sich an dem Charme von zwei Weltklasse-Comedians erfreuen wollen. 

Der dritte Frühling 

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Inhalt 

Die ewigen Rivalen John (Jack Lemmon) und Max (Walter Matthau) sind zurück – und diesmal bekommen sie Konkurrenz von der charmanten Italienerin Maria (Sophia Loren). Als sie den Angelshop ihrer Kleinstadt in ein italienisches Restaurant umwandeln will, rufen die beiden Streithähne zum Widerstand auf. Doch während der Kleinkrieg brodelt, bringt Maria nicht nur ihre Pläne, sondern auch die Herzen der Männer durcheinander – besonders das von Max. 

Kritik 

Wem Ein verrücktes Paar noch nicht gereicht hat, bekommt mit Der dritte Frühling einen Nachschlag und darf erneut zwei grummelige alte Freunde erleben, die auf Fisch- und Frauenjagd gehen. Dabei hält sich die Fortsetzung fast in jeglicher Hinsicht an den ersten Teil, nur mit dem Unterschied, dass John (Jack Lemmon, Noch Zimmer frei) und Max (Walter Matthau, Der Glückspilz) sich diesmal nicht nur gegenseitig bekriegen, sondern sich gegen die charmante Italienerin Maria (Sophia Loren, Das Urteil) verbündet haben, um ihr allerlei kindische Streiche zu spielen. Vom Meerschweinchen in der Küche bis zum Auswechseln der Farbeimer oder Absperren ihres Restaurants mit Polizeiband ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Frage ist nur, ob man darüber lachen kann, wenn sich zwei ältere Männer wie achtjährige Kinder benehmen. Wenn das der Fall ist, dann sollte man sich Der dritte Frühling auf keinen Fall entgehen lassen. Sollte man jedoch mit infantilen Streichen und Witzen wenig anfangen können, dann wird es eventuell schwierig sich auf diesen Film einzulassen.

Insbesondere der plumpe 90er Jahre Humor könnte es einem schwer machen. Wenn Max (Walter Matthau) zu einer Frau, die er eben kennengelernt hat, solche Dinge sagt, wie „Sie sind gar nicht so fett“, dann ist es gar nicht lustig und man könnte bezweifeln, ob es überhaupt jemals lustig war. Das Schlimme daran ist, nicht einmal die als Kompliment gemeinte Beleidigung, sondern die Reaktion von Maria darauf, die selbstverständlich von dem unhöflichen Opa sofort angetan ist und sich aus irgendeinem Grund zu ihm hingezogen fühlt. Sogar so sehr, dass sie mit ihm im späteren Verlauf des Films Wein aus dem Karton schlürft. Die Figur der Maria ist so herrlich anspruchslos, dass Sophia Loren einem eigentlich nur leidtun kann, weil sie diese eindimensionale Rolle spielen musste. Warum sollte eine Restaurant-Besitzerin, der offenbar gute Küche am Herzen liegt, so verrückt nach dem zerknautschten Opa sein, der ihr Wein im Karton serviert? Dann versucht sie ihn auch noch zu verführen, in dem sie Eiswürfel an ihre Brüste reibt!

Das verursacht glatt Gänsehaut, weil es abstoßend ist, dass diese vermeintlich lustige Komödie so viel Chauvinismus ausstrahlt. Der einzige Grund für die Sichtung bleibt der Respekt vor den beiden Filmgrößen Lemmon und Matthau, die sichtlich Spaß an ihrem nicht enden wollenden Klamauk haben. Sie genießen ihre Streiche und ihren dritten Frühling in vollen Zügen, während sich die Zuschauer womöglich fragen, ob eine Fortsetzung überhaupt nötig war. Man legt noch eine Schippe drauf und macht auch vor der inflationären Verwendung des Ausdrucks „Holy Moly“ nicht halt. Im Großen und Ganzen ist die Fortsetzung noch infantiler als der erste Teil, falls es überhaupt möglich ist. Man kann sich mit dieser Komödie sicherlich arrangieren, muss man aber nicht. Wenn man sich ganz sicher ist, dass man mit dem eigenartigen sexuell angehauchten Humor alter weißer Männer nicht besonders gut klarkommt, dann sollte man sich den Film erst gar nicht ansehen.

Fazit 

„Der dritte Frühling“ punktet nur mit dem Schauspiel-Duo Matthau und Lemmon. Ansonsten ist der Film infantil und nervt mit seinem plumpen, chauvinistischen 90er Jahre Humor.  

Technischer Part 

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OneGate Media veröffentlichte die Blu-Ray Ein verrücktes Paar & Der dritte Frühling am 13. Dezember 2024 als Double Feature in solider Bild- und Tonqualität auf Deutsch und Englisch. Als Bonusmaterial ist lediglich eine Trailershow vorhanden. 



Gesamtfazit

Während „Ein verrücktes Paar“ noch als recht amüsant und charmant bezeichnet werden kann, driftet „Der dritte Frühling“ völlig in eine Richtung ab, die dem Chauvinismus so gar nicht abgeneigt zu sein scheint. Deswegen eignet sich „Der dritte Frühling“ nur für Hardcorefans des Comedy-Duos.

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