Die von Handy-Videos und Photo-Perspektiven dominierte Anti-Ästhetik ihres subjektiven Spielfilm-Debüts ist nur ein - wenn auch essenzielles - Randelement des analytischen Antinoms. Psycho-Thriller, Krimi und Gothic Novel arrangiert die kurdisch-österreichisch Regisseurin in ihrem selbstverfassten Drehbuch zu einem konzisen Kontrastbild relativer Privilegien. Das variiert und vertieft Themen ihres vorangehenden Werks wie kollidierende Kulturtraditionen und gesellschaftliche Gefängnisse in einem Setting, da fast beiläufig die manipulative Macht kapitalistischen Konservativismus notiert. Ein von ungeschliffen naturalistischem Schauspiel untermauerter Blick auf sadomasochistisches Sicherheitsstreben.