Mit filmischem Fingerspitzengefühl seziert Ramon Zürcher die diffizilen Dissonanzen einer äußerlich intakten Gemeinschaft. Der schauspielerisch und stilistisch gleichermaßen geschliffene Abschluss seiner Tier-Trilogie ist indes deutlich beklemmender. Die verdrängten Traumata sind brutaler, schwelende Konflikte tiefgreifender, die nuancierten Charaktere abgründiger. Warme Farben und adrette Kulissen spiegeln die heuchlerische Harmonie und Hass-Liebe der einander traktierenden Figuren. Geschmälert wird die bestechende Untersuchung toxischer Tradition und pervertierenden Patriarchalismus einzig durch den versöhnlichen Ausblick, der die Tiefe der aufgezeigten Wunden relativiert.