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"Der junge Inspektor Morse" – Staffel 2 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Der junge Inspektor Morse" – Staffel 2 - Kritik

"Der junge Inspektor Morse" – Staffel 2 - Kritik Bildnachweis: © Edel Germany GmbH

Nachdem Fans lange auf den Start von Der junge Inspektor Morse warten mussten (immerhin startete die Serie in England bereits 2012 und geht mittlerweile in die fünfte Staffel über), geht es nun dank Edel:Motion Schlag auf Schlag. Während wir bereits im Oktober die erste Staffel sowie den damit verbundenen Pilotfilm der Serie zu sehen bekamen – und damit ein Prequel zum Kult-Ermittler Inspector Morse (von 1987 bis zu seinem Tod 2002 von John Thaw gespielt) – folgt nun auch schon die zweite Staffel (seit dem 17.11.2017 auf DVD im Handel erhältlich). Und eine Frage stellt sich dabei recht schnell: Kann auch die zweite Staffel an die kongeniale erste Staffel anknüpfen und die tolle 60er Jahre Atmosphäre mit raffinierten wie spannenden Fällen sowie einem höchste genialen Shaun Evans als DC Endeavour Morse verbinden? Insgesamt vier neue Kriminalfälle erwarten den Zuschauer und die Antwort lautet gleichsam: Ja. Denn die Geschichten von Autor Russell Lewis (Lewis - Der Oxford Krimi) erweitern dieses Mal nicht nur angenehm das Serien-Universum von Der junge Inspektor Morse, sondern bringen auch die Charaktere hervorragend voran. Was folgt ist grandiose Krimi-Unterhaltung und damit eine der aktuell besten Serien des Genres.

Story

Oxford. Februar 1966. Der junge Endeavour Morse ist zurück im Dienst. Doch die Folgen einer Schussverletzung machen ihm vor allem psychisch zu schaffen und haben seine Isolation noch weiter vergrößert. Trotz allem werden sein Scharfsinn und seine unkonventionellen Methoden bereits an seinem ersten Tag nach seiner vier monatigen Auszeit gefordert: Dunkle Mächte lauern unter dem allgemeinen kulturellen Hedonismus und kontrollieren Britanniens Unterwelt der 60er Jahre. Ein rätselhafter Selbstmord, eine fast vergessene Gräueltat, ein Serienmörder, welcher Jagd auf verheiratete Frauen macht, und Korruption in den Rängen der Reichen und Mächtigen ziehen Morse und Thursday tief in ihren Bann. Der junge Morse muss sich nicht nur diesen Geistern, sondern auch seinen eigenen Ängsten stellen. Ist er dieser Herausforderung gewachsen?

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Die zweite Staffel von Der junge Inspektor Morse knüpft indes direkt an die Geschehnisse der ersten Staffel an: So erholt sich Endeavour Morse (der erneut eindringlich, zurückhaltend aber bestechend kauzig von Shaun Evans gespielt wird) gerade von einer Schussverletzung und kehr nach rund vier Monaten in den aktiven Dienst zurück. Dort hat sich indes nicht viel geändert: Noch immer wird Morse von vielen Kollegen isoliert und muss mit Vorurteilen kämpfen. Doch nicht nur das. Denn äußerlich ist Morse zwar wieder gesund, doch das Trauma steckt noch tief in ihm. Erst langsam kann er sich schließlich öffnen, was vor allem an der Arbeit und seinem Partner DI Fred Thursday (Roger Allam) liegt, die mehr und mehr zu einem wahren Team zusammenwachsen. Gerade hier zeigt sich die Staffel von einer ganz besonderen Seite: Denn während vor allem die Charaktere im Fokus stehen, bekommen diese viele neue Facetten spendiert, sodass nicht nur der Zuschauer neue Einblicke in die Vergangenheit bekommt und auch Motive der beiden, sondern sich auch die Entwicklung wie ein kleiner roter Faden durch die verschiedenen Fälle zieht.  Und diese haben es wieder ordentlich in sich.

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So muss sich Morse unter anderem mit einem Anschlag auf eine Schönheitskönigin beschäftigen, was einen mysteriösen Selbstmord und eine Entführung nach sich zieht sowie ein wenig Stochern in eher gehobenen Milieus (was eine gute Verbindung mit gesellschaftlichen Veränderungen der 60er Jahre einhergeht). Doch auch ein Mord an einem Ahnenforscher, ein eher mysteriöser und mystischer Fall, eine alte Legende und ein Spukhaus, was für Morse als Logiker eine ganz besondere Herausforderung darstellt, sowie schließlich Korruption und Vertuschungen, sogar in den eigenen Reihen. Gerade der letzte Fall sorgt dann für einigen Wind und bringt auch die Polizei selbst ins Licht. Hier werden ebenso gekonnt die Weichen für die nächste Staffel gestellt, als auch noch einmal alle Figuren spannend platziert. Ein fulminantes Finale, welches Lust auf mehr macht. Dies gilt indes auch für die Inszenierung von Der junge Inspektor Morse: Kamera, Setbau und vor allem Musik sind erneut fantastisch und geben den verschiedenen Fällen einen ganz besonderen Charme. Und auch das 60er Jahre Setting kommt erneut vollends zu Geltung: Die Mischung aus 60er Jahre Retro-Atmosphäre mit typisch britischen Klischees (die aber eher liebevoll gemeint sind) und allmählichen Veränderungen der Gesellschaft sind ebenso politisch wie humorvoll sowie spannend wie faszinierend. Alles in allem eine Staffel, die sich noch einmal deutlich steigern kann.

DVD

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Die DVD von Edel:Motion (seit dem 17.11.2017 im Handel erhältlich) zeigt sich in gewohnter Qualität: Das Bild ist gut umgesetzt und besitzt wenig Körnung, sodass eine gewisse Schärfe entsteht – natürlich im Bereich der technischen Möglichkeiten der DVD. Der Ton – vorliegend in Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0) – ist gut abgemischt und daher kräftig. Ein 5.1 wäre aber besser gewesen. Extras gibt es dieses Mal nicht.

Fazit

Wer sich bereits in der ersten Staffel gemeinsam auf die Reise mit Der junge Inspektor Morse gemacht hat, bekommt nun eine zweite Staffel spendiert, die sich gleich in mehrfacher Weise steigern kann: Sei es bei den Charakteren, der Inszenierung oder den spannenden wie abwechslungsreichen Fällen. Selten war Krimi-Unterhaltung so gut, so charmant und so gelungen 60er Jahre wie hier. Eine absolute Empfehlung.

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