Erwähnungen
Türchen 22 - Geheime Filmtipps 2021
Von OnealRedux in Der Moviebreak-Adventskalender 2021
am Freitag, 17 Dezember 2021, 10:31 Uhr
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Auch dieses Jahr gab es wieder Werke, die vollkommen unter dem Radar laufen, sehr unbekannt sind, dafür aber richtige Perlen der Filmkunst. Geheimtipps also, die überraschen, fesseln, den Zuschauer regelrecht mitreißen und faszinieren. Für solche Filme sollte es mehr Aufmerksamkeit geben? Dann seid ihr hier genau richtig: Denn welche Filme des Jahres sollte man sich als Film-Fan eigentlich auf jeden Fall ansehen? Wir haben uns einmal die Mühe gemacht, und euch ein paar unsere Geheimtipps des Jahres 2021 zusammengesucht. Wir wünschen viel Spaß beim Entdecken:
Shorta - Das Gesetz der Straße
Energiegeladener, packend inszenierter Action-Thriller zu einem aktuellen Thema. Nicht immer logisch, inhaltlich nicht immer tiefgehend genug, aber gewiss nicht langweilig.
"Fire" ist ein überraschendes, unterhaltsames und actionreiches Abenteuer, welches seine Konkurrenz durch seine teils starke Unaufgeregtheit, seine tollen Charaktere und die vielen Bruchlinien weit hinter sich zurücklässt. Hier darf gelacht, mitgefiebert und gelitten werden, während der Horizont in einem flammenden Alptraum untergeht. Für Fans eine absolute Empfehlung.
Die Spezialfolge zum koreanischen Zombie-Historien-Epos Kingdom bietet viele Stärken der Netflixserie und ergänzt sie um die Vergangenheit der mystischen Ashin. Dadurch geraten politische Verflechtungen in den Hintergrund, und selbst die Zombieaction verblasst etwas im Angesicht ihrer Rachegeschichte. Wer seine Erwartungen dementsprechend anpasst, dem wird auch der spielfilmlange Ausflug ins Kingdom-Universum packende Unterhaltung bieten.
"Born a Champion" entpuppt sich als ebenso dramatisches wie authentisches Sport-Drama, welches mehr als einmal gewohnte Sehkonventionen durchbricht und so eine Geschichte erzählen kann, die im Gedächtnis bleibt. Gerade die Performance von Sean Patrick Flanery sorgt hier für eine Sogwirkung, die Fans begeistert. Eine klare Empfehlung und ein absoluter Genre-Geheimtipp.
Es gibt wahrlich wenige Filme die so gekonnt Humor und psychische Krankheiten miteinander verweben können. Und mehr noch: Mit Respekt zum Thema auch die Figuren nachvollziehbar und ohne Klischees erzählen können. Wenn dann auch noch eine schöne romantische Geschichte dazukommt, ist die Mischung perfekt. Mit Verrückt nach ihr hat Dani de la Orden definitiv eine der besten Komödien des Jahres geschaffen.
Wer hier einen "John Wick" mit Schwein erwartet, ist völlig Fehl am Platz. "Pig" ist ein feinfühliges Drama über einen Mann, dem das genommen wird, was er am meisten liebt. Seine Suche nach seinem entführten Freund öffnet Augen und lässt das Herz bluten. Nicolas Cage in Bestform.
"Vacation Friends" ist eine lockere Komödie mit teils überdrehten Darstellern und eignet sich eher für nicht allzu anspruchsvolle Zuschauer. Wenn man seine Erwartungen herunterschraubt, macht der Film sogar Spaß.
Zum Glück gibt es das Kulinarische Kino der Berlinale nicht mehr. Sonst wäre Kelly Richardts hintersinniges Sozialdrama am Ende dort gelandet. Voll stiller Kraft kondensiert die Regisseurin aus Jonathan Raymonds Romanvorlage eine zeitlose Systemkritik, die ebenso wunderbar als tragikomische Wild-West-Story funktioniert wie als bittere Allegorie von struktureller Benachteiligung, Imperialismus und Rassismus. Subtile Details und flüchtige Momentaufnahmen bergen mehr Gesellschaftskommentar und menschliches Drama als diverse plakative Tiraden dieser Berlinale, die mehr solcher Filme braucht.
Gelungener Action-Thriller aus Korea, der es sich inhaltlich zwar ein bisschen einfach macht, sein Programm aber technisch sauber umsetzt und so für Kurzweil sorgt.
Kurzweiliger Horror-Thriller, der sein böses Katz- und Maus-Spiel bis zum Ende hin temporeich und amüsant inszeniert. Genrefans kommen hier also durchaus auf ihre Kosten. Eine begabtere Hauptdarstellerin hätte vermutlich aber noch mehr aus ihrer Rolle kitzeln können.
Über den Film selbst wollen wir gar nicht viel verraten: Eine Reise, die sich definitiv lohnt und einige sehr dramatische Überraschungen parat hält. Hier kurz die Story: Der 18-jährige Mateus nimmt einen Job in Sao Paula an, um seine arme Familie auf dem Land finanziell zu unterstützen. An seinem neuen Arbeitsplatz, einem Schrottplatz, merken er und seine Kollegen schnell, dass sie in die Fänge eines Menschenhändlerrings geraten sind. Daraufhin versucht Mateus mit einem Deal seine Freiheit und die der anderen zurück zugewinnen, indem er die rechte Hand seines Peinigers wird.
Bei "Die Ausgrabung" handelt es sich nicht um ein Drama, dass sich einzig und allein an seiner Kulisse ergötzt und noch weniger geht es um eine aufkeimende Romanze. Diese Dinge sind Regisseur Simon Stone herzlich egal. Stattdessen ist sein Netflix-Film eine zurückhaltende Meditation über das, was uns alle heimsuchen wird: Vergänglichkeit.
"Zerplatzt" entpuppt sich als ebenso gelungene wie warmherzige Romantikkomödie, mit reichlich Blut, hervorragenden Darsteller*innen sowie einer Story, die allein für sich bereits eine Sichtung wert ist. Doch gerade die Coming-Of-Age Analogie zusammen mit der fantastischen Romanze ist es, die Fans abholen wird. Schade ist jedoch, dass am Ende nur ein paar Glückskeks-Weisheiten übrigbleiben. Der Weg dahin, ist aber eine absolute Genre-Überraschung und schon jetzt ein Geheimtipp des Jahres 2021.
Trotz, oder gerade wegen, seiner Thriller-Elemente, ist "The Dissident" eine Dokumentation, die bis zuletzt spannend erzählt ist und gleichsam fassungslos macht. Der Mord an Jamal Khashoggi wird damit sichtbar, der Kampf für Freiheit und Demokratie ins Gedächtnis gerückt und gleichzeitig offenbart, mit welchen Schatten Gegner des Regimes zu kämpfen haben. Ein Abgrund, aus dem es kein Entkommen gibt, der so niederträchtig ist und mit dem Kapital verwoben scheint, dass es keine Konsequenzen für die Täter gibt. Regisseur Bryan Fogel zeigt hervorragend auf, mit was wir in den nächsten Jahren rechnen müssen: Einen steten Kampf um die Wahrheit, den Schutz der Demokratie und des freien Journalismus.
"One Night in Miami" ist ein sehenswerter Film, dessen theatralische und bisweilen unwirklich anmutende Ästhetik dem Hauptthema des Filmes gerecht wird. So fragen sich die vier Ikonen, die hier in einem Motel-Zimmer zusammengeführt werden, wie sie ihre ambivalenten Rollen innerhalb der Gesellschaft ausspielen sollen. Regina King führt gekonnt durch dieses Kammerspiel, dessen vier großartige Hauptdarsteller den Film auf ihren Schultern stemmen.
Wunderbar unkonventioneller Hybrid aus diversen Horrorfilm-Motiven und Film Noir-Krimi, der sich kaum in die Karten gucken lässt und mit den Erwartungen wie der Geduld des Zuschauers sehr bewusst spielt. Dabei aber aufgrund seiner exzellenten Inszenierung nie ernsthaft Gefahr läuft, es zwischenzeitlich zu verlieren. Und wenn, trennt er damit nur die Spreu vom Weizen.
Man darf gespannt sein, in welche Richtung sich der Output von Brandon Cronenberg noch entwickeln wird. Mit "Possessor", seinem zweiten Spielfilm, zeigt der Spross von David Cronenberg auf, dass er nicht nur das handwerkliche Talent besitzt, um irgendwann auf Augenhöhe mit seinem Vater agieren zu können. Er verfügt auch über die Ideen, um das Erbe seines Erzeugers anzutreten. Wer extrem brutales, reflektorisches Genre-Kino zwischen Selbstbestimmung und Entkörperlichung mag, sollte einen Blick riskieren. Wenn sich die Chance in Deutschland denn nochmalermöglicht.
Heutiges Gewinnspiel: Habt ihr eventuell auch einen Geheimtipp aus dem vergangenen Jahr? Oder habt ihr einen der hier genannten Filme ebenfalls gesehen und möchtet ihn empfehlen? Wenn nicht, haben wir zumindest euer Interesse geweckt?
Zu gewinnen gibt es heute dank der Unterstützung von Paramount Home Entertainment 2x die BD von Lassie (Erstmals auf BD), 2x die BD von Die größte Schau der Welt sowie 1x die BD von Dream Horse.
Viel Glück!
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