Jeder gute Film erzählt eine Geschichte – und kaum ein Element trägt so sehr dazu bei, uns mitten ins Geschehen zu ziehen, wie die Musik. Sie verstärkt emotionale Szenen, lässt uns in Actionsequenzen mitfiebern und macht manche Filmmomente schlichtweg unvergesslich. Dieses Jahr hat die Welt des Kinos wieder gezeigt, wie vielfältig Filmmusik sein kann. Von epischen Orchesterarrangements über intime Klavierklänge bis hin zu elektrisierenden Techno-Beats: Musikalisch wurde einiges geboten und mächtig abgeliefert. Hier sind die besten Soundtracks des Jahres, die nicht nur die Filme an sich bereichert, sondern auch darüber hinaus enorm begeistert haben.
Die wohl einprägsamste und hervorstechendste Filmmusik kommt dieses Jahr unangefochten von Trent Reznor und Atticus Ross. Luca Guadagninos lebhafte und erotische Tennisdrama Challengers wird durch die dröhnenden Techno-Beats thematisch auf eine komplett neue Ebene gebracht . Dazu klingen die einzelnen Songs auch einfach bombastisch und machen Lust auf mehr Filme, die sich an eine solche Art von Soundtrack wagen.
Adaptiert von Michel Legrands Filmmusik zu The Go-Between aus dem Jahr 1971, macht Marcelo Zarvos den Soundtrack zu etwas ganz eigenem, der den Ton und Stil von Todd Haynes' May December maßgeblich diktiert. Melodramatisch, theatralisch, ja fast schon "camp" - der Soundtrack ist alles, aber zu keiner Sekunde langweilig.
Regisseur Pedro Almodóvar und Komponist Alberto Iglesias - dieses Duo arbeitet so gut zusammen wie kaum ein zweites. Nach unter anderem Alles über meine Mutter und Volver - Zurückkehren ist Iglesias' Arbeit an The Room Next Door bereits die zwölfte (!) Kollaboration zwischen ihm und dem spanischen Kultregisseur. Kein Wunder also, dass der Sounddtrack erneut perfekt zum filmischen Geschehen passt und wunderschöner denn je klingt.
Für seine letzte Zusammenarbeit mit Regisseur Edward Berger an Im Westen nichts Neues hat der deutsche Komponist Volker Bertelmann den Oscar für die beste Filmmusik gewonnen. Auch dieses Jahr sind seine Kompositionen zu Konklave wieder auf Kurs für zumindest eine weitere Nominierung - aus gutem Grund. All die Spannung, die den Film so großartig und fesselnd macht, ist im großen Teil auf die grandiose Dramatik im Soundtrack zurrückzuführen.
Zu guter letzter noch ein deutlich kleinerer Film, den bestimmt einige nicht auf dem Schirm haben. Doch Dominique Plantes Soundtrack zu Red Rooms - Zeugin des Bösen ist unheimlich, fast schon albtraumhaft - aber vor allem auch unvergesslich. Hey, nicht nur riesige Blockbuster können Filmmusik!
Heutige Frage: Welche Musik, welcher Soundtrack hat euch dieses Jahr besonders gefallen? Postet gerne dazu YouTube Videos etc.