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Türchen 2 - Rückblick Januar

Zustel

Von Zustel in Der Moviebreak-Adventskalender

Türchen 2 - Rückblick Januar

Neues Jahr, neues Glück: Im Gegensatz zu den Amerikanern, bei denen alles Oscar-Pulver bereits im Dezember verschossen wird und die sich in den ersten beiden Kino-Monaten mit reichlich Trash-Granaten herumschlagen müssen, geht es bei uns im Januar erst richtig los. Schlecht für die Jahreslisten und Geldbörsen, gut für alle Liebhaber von cineastischen Glanzlichtern.

Den Anfang machte gleich am Neujahrstag Ben Stiller mit seinem neuen Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“, der nach dem wundervollen Teaser Trailer eigentlich als Oscar-Kandidat gehandelt wurde, bei dem Großteil der Kritiker aber durchfiel. Die meisten verurteilten Stillers zuweilen klamaukigen „Geh mal wieder vor die Tür“-Film als prätentiösen Wohlfühlkitsch, wenngleich einige strikt dagegen hielten und in dem Film trotz seiner Schwächen ein lebensbejahendes und herzerwärmendes Abenteuer zu erkennen glaubten – und einer der bestfotografiertesten Filme der Saison war es allemal. Auch wir waren nicht ganz so zynisch wie der Großteil und vergaben wohlige 7.5 Punkte.

In der Woche darauf gab es mit „All Is Lost“ ein stilles Highlight. In einer fesselnden, ungemein stark inszenierten One-Man-Show bewiesen Hauptdarsteller Robert Redford und Regisseur J.C. Chandor, dass es nicht immer revolutionäre 3D-Technik braucht, um den Überlebenskampf eines Menschen gegen die Mächte der Natur optisch wie inhaltlich eindrucksvoll zu gestalten. Die Moviebreak-Redaktion gab sich mit 8 Punkten dementsprechend begeistert.

Am 16. Januar folgte dann der real deal: Mit „Nebraska“, „12 Years A Slave“ und vor allem „The Wolf of Wall Street“ erwarteten uns drei der größten Oscar-Anwärter in den deutschen Kinos. Alexander Paynes reduziertes und von feinem Humor durchzogenes Familien-Drama lebte vor allem von seinen großartigen Darstellern, allen voran Bruce Dern und June Squibb. Und auch Martin Scorseses Rückkehr zum epischen „Rise and Fall“-Epos mit „The Wolf of Wall Street“ wurde von uns mit 9,5 Punkten geradezu euphorisch besprochen, obwohl der Altmeister dieses Mal auch einiges an Kritik einstecken musste. Glorifiziert der Film Betrug und exzessiven Drogenkonsum? Oder IST die Inszenierung selbst der Exzess, wird der Zuschauer beabsichtigt auf die Seite der Bösen gezogen, um sich selbst beim Lachen und Genießen ebenjener Exzesse zu ertappen? Egal wie man es nun sieht, die Tatsache, dass Martys Mauernstraßenwolf noch immer heiß diskutiert wird, dürfte seine Qualität unterstreichen. Ebenso begeistert nahmen wir das Sklaverei-Drama „12 Years A Slave“ auf, der es mit schonungsloser Gewaltdarstellung und Starbesetzung auf dieselbe Wertung brachte.

Ganz ohne Trash-Gurken ging es dann aber doch nicht: Am 23. Januar bekamen auch wir eine (weniger willkommene) Abwechslung zu den qualitativ hochwertigen Oscar-Filmen zu sehen und mussten Aaron Eckhart und Billy Nighy (warum, WARUM?!) in dem CGI-Crapfest „I, Frankenstein“ beim Monster-Metzeln zusehen. Dafür gab es von uns entnervte 4 Punkte. Nicht ganz so schlimm, aber ebenfalls weniger ruhmreich stand es um das Samurai-Epos „47 Ronin“ mit „Matrix“-Buddy Keanu Reeves. Das sah zwar hübsch aus, konnte inhaltlich aber kaum neue Akzente setzen.

Unter dem Oscar-Radar blieb dafür das Biopic „Mandela: Der lange Weg zur Freiheit“, der trotz passender Thematik nicht den Sprung zur Nominierung schaffte und lieber auf Hollywood-Pathos und schmucke Hochglanz-Bilder setzte, anstatt die rührende Geschichte mitreißend zu erzählen. Das reichte für uns nur zu enttäuschten 3.5 Punkten. Äußerst stark und zu Unrecht unter dem Radar durchgerauscht ist hingegen das französische Drama „Le passé“, das mit einer dramatischen Familiengeschichte zu einem der intensivsten Kinoerlebnisse des Jahres einlud und von uns mit starken 8 Punkten geadelt wurde.

Und bei uns tat sich auch so einiges. So feierte unser Autor Sascha Wuttke Premiere mit seiner insgesamt 4 Teile umfassenden Reihe „Saschas Satire“. Anlässlich des Kinostarts von „Zwei vom alten Schlag“ beschrieb unser Chefredakteur Thomas Repenning  seineTop 10 der besten Boxfilme. Und ebenfalls vom Chefredakteur kam ein Ausblick auf dieComicverfilmungen des Jahres 2014. Daneben fingen wir uns das Oscarfieber ein und begannen das große Moviebreak-Tippspiel zur Oscarnacht. Zum Kinostart von „Wolf of Wall Street“ gab es dann gleich mehrere Specials, unter anderem zu HauptdarstellerLeonardo DiCaprio. Und als dann „47 Ronin“ unsere Kinos erreichte lieferten wir eine Liste der besten Samurai-Filme.

Das war der Kinomonat Januar 2014. Schaut morgen wieder vorbei und erfahrt, was sich hinter Tür 3 versteckt. Und die heutige Gewinnspiel-Frage: Was war euer persönliches Highlight im Januar? Und warum?

Autor: Nikolas Friedrich

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