Sie sagt, sie sei Feministin und wurde in der Doku „9 to 5: Days in Porn“ als Art Pop-Ikone des Pornos gefeiert. Gemeint ist Sasha Grey, die sich mittlerweile vom Business verabschiedet hat und erfolgreich Musik macht, als Autorin arbeitet sowie ihre Kunstwerke ausstellst. Noch während ihrer aktiven Zeit sah man sie in zwei Filmen. Zum einen im auf zwanghaft witzig gebürsteten Horrorfilm „Smash Cut“ von „The Last House on the Left“-Fiesling David Hess sowie in „The Girlfriend Experience“ von Steven Soderbergh. Letzterer ist wohl einer der besten cineastischen Beiträge zur letzten Finanzkrise und zeigt Grey als Escort-Girl, die sich zwischen Karriere und Beziehung entscheiden muss und in ihrem Kundenstamm nicht bloß untervögelte Gesellen hat, sondern auch arme Seelen, die nicht nach sexueller Befriedigung krächzen, sondern einfach nach menschlicher Nähe und Geborgenheit. Der eher unbekannte Film, in typischer Soderbergh-Ästhetik, beweist zum einen, dass man sich dem Thema „Ware Sex“ auch kritisch nähern kann, ohne es mit absolutistischer Engstirnigkeit zu verteufeln und dass Sasha Grey scheinbar wirklich eine gute Schauspielerin ist. Danach folgten weitere Filme u.a. der Stalker-Thriller „Open Windows“ mit Elijah Wood.