Bildnachweis: © BBC / Polyband

"Ein perfekter Planet" - Dokumentation - Kritik

von Sebastian Stumbek

Überblick

Von den Braunbären auf Kamtschatka bis zu den Meerechsen der Galapagosinseln, von den Arrauschildkröten im Amazonas-Regenwald bis zu den Baktrischen Kamelen in der Wüste Gobi, die atemberaubende Serie verbindet den globalen Blick auf die Naturkräfte unseres Planeten mit einzigartigen Tiergeschichten in spektakulären Lebensräumen. Von der Weihnachtsinsel bis zu den Vulkanen Hawaiis, von der Unterwasserwelt der Bahamas bis zu den Extremen des arktischen Winters, Ein perfekter Planet nimmt das Publikum auf eine atemberaubende visuelle Reise mit, um die Art und Weise zu verändern, wie wir unsere Erde sehen.

Kritik

Um die aufwendig produzierten Naturdokumentationen von BBC führt für Interessierte eigentlich kein Weg vorbei, Produktionen wie Unser Blauer Planet, Planet Erde oder Wilde Dynastien setzen immer wieder neue Maßstäbe in dem Bereich. Auch von der nun veröffentlichten Dokureihe Ein Perfekter Planet darf man wieder allererste Güte erwarten, da hier ebenfalls keine Kosten und Mühen gescheut wurden, spektakuläre Bilder einzufangen. Gefilmt wurde in 31 Ländern auf 6 Kontinenten, über vier Jahre hinweg an über 1113 Filmtagen. Aus rund 3000 Stunden Bildmaterial bekommt der Zuschauer nun einen rund 250 minütigen Zusammenschnitt der eingefangenen Highlights, die in 5 thematisch gegliederten Folgen die Naturkräfte unseres Planeten thematisieren.

So geht es in Ein perfekter Planet zunächst um reine Naturgewalten wie Vulkane, Ozeane, das Wetter und die Sonne. Welche Auswirkungen haben sie auf die Umwelt und auf das Leben von Tier und Mensch? Warum sind sie essenziell für unsere Existenz? Veranschaulicht wird all das anhand mehrerer Beispiele aus der Natur, was vom Filmteam wieder in wunderschönen Aufnahmen präsentiert wird. Die letzte Episode widmet sich dem Menschen, denn auch er ist eine Naturkraft, die den Planeten maßgeblich formt. Dabei schlägt die Doku erwartungsgemäß kritischere Töne an, wenn unter anderem auf Rodung, Fischfang oder den Klimawandel eingegangen wird. Ökosysteme werden ge- oder zerstört, das Gleichgewicht der Natur zum Wanken gebracht. Doch auch positive Entwicklungen und sich ergebene Chancen für die  Menschheit werden thematisiert, die ein wenig Hoffnung schenken.

Ein perfekter Planet ist alles in allem wieder großes Kino für Freunde von Naturdokus, der betriebene Aufwand ist jederzeit zu spüren, ebenso die dahintersteckende Leidenschaft der Verantwortlichen. Belohnt wird man zudem mit einigen Aufnahmen, die es so zuvor noch nie zu sehen gab, beispielsweise von einer Polarwolf-Jagd in der Polarnacht oder von Krokodilen, die sich aus dem Wasser werfen, um Kaminspinter zu fangen. Auch darf man sich darüber freuen, dass der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough mit immerhin schon stolzen 94 Jahren in der Originalfassung  wieder als Erzähler mit an Bord ist. In der deutschen Fassung wird der Kommentar von Christian Schult gesprochen, der als Synchronsprecher von Robert Redford bekannt sein dürfte und ebenfalls einen hervorragenden Job macht. Für die passende Musik sorgt diesmal Ilan Eshkeri (Ghost of Tsushima, Der Sternwanderer), der zwar nicht die Klasse eines Hans Zimmers (Gladiator) erreicht, das Bildmaterial aber dennoch sehr stimmig vertont.

Heimkinoauswertung

Polyband veröffentlichte Ein perfekter Planet in der originalen BBC-Schnittfassung, die 75 Minuten länger als die TV-Fassung ist, inkl. englischer Tonspur mit Sir David Attenborough am 1. Februar 2021 auf dem deutschen Heimkinomarkt. Die uns vorliegende Blu-Ray weiß technisch voll zu überzeugen, sowohl Bild (1,78:1) als auch Ton (Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1) sind überaus gelungen. Dem Pappschuber liegt ein informatives Booklet bei, auf den Discs gibt es zudem nochmal rund 50 Minuten an Making-of-Material, das interessante Blicke hinter die Kamera gewährt.

Fazit

Erneut eine fantastische Dokureihe aus dem Hause BBC voller spektakulärer Aufnahmen, die Naturfreunde begeistern wird. 

Diese Seite verwendet Cookies. Akzeptieren.