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Ein persönlicher Abschied von Robin Williams

Stu

Von Stu in Ein persönlicher Abschied von Robin Williams

Ein persönlicher Abschied von Robin Williams
Schon Charlie Chaplin wusste, dass es die Zeit ist, die aus der Tragödie die Komödie macht. Ich werde also irgendwann darüber lachen können, dass sich Robin Williams mit 63 Jahren dazu entschied seinem Leben ein Ende zu setzen? Eine Vorstellung, wie sie konfuser nicht sein kann. Immerhin ist einer der größten Sympathieträger Hollywoods tot. Ein Darsteller, der mit Werken wie „Jumanji“, „Mrs. Doubtfire“ und „Flubber“ großes, familientaugliches Erfolgskino machte, sein Talent aber auch für fokussiertere Werke wie Terry Gilliams „König der ‚Fischer“ oder Mark Romanek „One Hour Photo“ einsetzte. Kein guter Darsteller, sondern ein großartiger und ein über die Maßen begnadeter Komiker hinzu, der die Gabe besaß, auch politischen wie gesellschaftskritischen Witz so zu verpacken, dass nicht bloß der Oberstudienrat darüber lachen konnte.
 
Robin Williams gelang es seinen Rollen immer das innere Kind einzuverleiben. Sogar bei ernsteren Figuren schaffte er es, die Unschuld eines Kindes zu implementieren. Das war seine größte Stärke. Williams war geboren für die Rollen, die Begeisterung brauchten, um lebendig zu werden. Ein „Good Morning, Vietnam“ ohne seinen Elan? Unvorstellbar. Ein „Mrs. Doubtfire“ ohne seine Keckigkeit? Hätte niemals funktioniert. Ein „König der Fischer“ ohne den liebenswürdigen Wahnsinn? Nicht machbar. Es mag sein, dass Williams nur selten Rollen spielte, die innerhalb eines antiquiert-wertenden Blickes als anspruchsvoll galten, aber er füllte sie aus, jede Einzelne. Selbst in seinen letzten Filmen, die die Qualität seiner früheren Werke leider nur noch erahnen ließen, schenkte er ihnen Leben.
 
Dass sich jemand wie Williams, der ewig Quirlige mit dem großen Herzen, sich letztlich das Leben nahm, birgt eine rigorose Fallhöhe. Denn es macht ihn menschlich. Vielleicht ist es so hart Robin Williams ziehen zulassen, weil auch ein Teil einer Illusion zerbrochen ist. Am Ende starb er, der große Komiker, Menschenfreund und Akteur, ganz allein. Die Lacher seines Publikums, die Auszeichnungen… letztlich waren sie egal. Letztlich war Robin Williams einfach nur ein Mensch wie du und ich, auch wenn man sich dies schwer vorstellen kann, ist sein Name doch untrennbar mit guter Laune und Optimismus verbunden.
 
Robin Williams war ein Held meiner Kindheit. Mit „Jumanji“ und „Hook“ errang er einen Platz in meinem Herzen. Mit „One Hour Photo“, „Good Will Hunting“ und „König der Fischer“ verfestigte sich dies. Heute Morgen, als ich die Nachricht von seinem Tod hörte, fühlte ich etwas, was sich sonst bei Todesmeldungen bekannter Künstler nicht fühle. Es war etwas undefinierbares, etwas Kaltes. Ich weiß nicht, wie ich es genau beschreiben soll. Es ist einfach etwas zerbrochen. Robin Williams fehlt! Schon jetzt. Was uns bleibt sind seine Filme, auch wenn einige davon ihm nicht ebenbürtig sind.
 
Zum letzten Gruß werde ich mich auf den Tisch stellen und „Captain, mein Captain“ brüllen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich hinfalle. Das wäre lustig. Wie gesagt, aus der Tragödie wird eine Komödie. Williams hätte seine Freude daran.

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