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Erwähnungen
Zivil unsubtil
Von Wuttke in Flimmerkiste: Sherlock
am Sonntag, 22 Juni 2014, 07:14 Uhr
- 2
- 7
Nachdem Episode 6 der erste, wirklich epochale Abschluss einer Staffel bedeutete (und auch gleich nicht mit Irrungen und Wirrungen sparte), bedeutete deren Auflösung anschließend ein spaßig-verdrehtes Vergnügen und lieferte somit den besten Beweis, wie man unauthentisches Material spannend verpacken kann.
Nun sind wir aber schon längst drüber - über dieses seichte Vortasten in Holmes´ Hirnregionen und wie die Figuren zueinander finden und wie verschachtelt alles sein kann. Wir haben auch die Umkehr der Charaktere erlebt, wie sie beginnen, ihre Schlagtakte zu synchronisieren, oder anders ausgedrückt: wie sich ihre Lebensweisen gegenseitig beeinflussen.
Nun spricht niemand mehr vom Mitbewohner, vom Blogschreiber und vom Consulting Detective, sondern vom Freund oder gar dem Trauzeugen, Best Man. Eigentlich ging´s ja recht schnell. 2 Jahre Leerlauf, Trauerbewältigung und dann die Femme Fatale gegen die einzigartige Beziehung zwischen Holmes und Watson... och, ich hätte die Dame jetzt für die Weiterentwicklung nicht gebraucht, da bin ich dann doch eher am "beruflichen" Scharmützel interessiert, was ihr dann zwar noch im Staffelfinale widerfährt, mir aber wiederum zu viel Ping-Pong-Effekt inne hatte.
Ach, und Sherlocks Liebelei muss ich noch erwähnen. Da hat das Genie wirklich mal wieder den Dampfhammer eines Arschlochs herausgelassen, und da gaben sich die Autoren noch so viel Mühe, ihn allmählich etwas humaner zu gestalten...
Staffel 3 bietet unterdessen wieder wirklich fantastische Erzählkunst. Wenn nun auch mehr für Fans: Während über den recht stolperreichen Beginn der dritten Staffel noch genre hinweg gesehen werden kann, folgt danach ein Abenteuer (sowie ein Gegner) sondergleichen. Und hierbei ist der Fokus klar - es geht mit deutlich mehr Humor an die Sache.
Während Benedict Cumberbatch und Martin Freeman in ihren Rollen sichtlich gereift sich, gibt es mehr Schlagabtausch, intelligente wie schnelle Dialoge sowie teils deftige Zoten, die einfach zum Lachen anregen. Doch auch so gibt es dieses Mal Geschichten, die zwar verworren erscheinen mögen, sich aber spätestens im Finale gekonnt zusammenfügen. Dies zusammen mit einer gehörigen Überraschung, die mehr als einmal an Sherlocks geistigen Zustand zweifeln lassen (letztlich aber erneut seine Genialität offenbaren), ergibt hervorragende Serien-Kunst, die selbst so manch einen Film alt aussehen lässt.
Dennoch hat Sherlock in seiner dritten Staffel auch ein großes Problem: Seinen Gegner. Denn aufgrund der Ausrichtung, und einer durchaus zweifelhaften Moral, gibt es hier nicht genügend Tiefe. Das Ende mag überraschen, keine Frage, lässt jedoch auch ein paar fragende wie schockierte Gesichter zurück. Nur um alsbald nochmals einen drauf zu setzten. Doch gut so, denn die Richtung für die vierte Staffel gefällt.
Inszenierung, Schauspieler, Erzählkunst, Humor und auch die Figuren, alle wirkt erneut wie aus einem Guss, sodass hervorragende Unterhaltung garantiert ist.
Wertung: 8,5 von 10
Blu-Ray: Technisch ist die Blu-Ray aus dem Hause Polyband natürlich über jeden Zweifel erhaben. HD-Abtastung sowie Sound gefallen und auch die Extras können sich, trotz ihrer Begrenztheit, ebenfalls lassen. Vor allem das Booklet mit Hintergrundinfos zur dritten Staffel gefällt hierbei. Somit sollte sich jeder geneigte Fan, der einen HD-Fernseher zu Hause hat, die Scheibe auf BD holen.
Nun sind wir aber schon längst drüber - über dieses seichte Vortasten in Holmes´ Hirnregionen und wie die Figuren zueinander finden und wie verschachtelt alles sein kann. Wir haben auch die Umkehr der Charaktere erlebt, wie sie beginnen, ihre Schlagtakte zu synchronisieren, oder anders ausgedrückt: wie sich ihre Lebensweisen gegenseitig beeinflussen.
Nun spricht niemand mehr vom Mitbewohner, vom Blogschreiber und vom Consulting Detective, sondern vom Freund oder gar dem Trauzeugen, Best Man. Eigentlich ging´s ja recht schnell. 2 Jahre Leerlauf, Trauerbewältigung und dann die Femme Fatale gegen die einzigartige Beziehung zwischen Holmes und Watson... och, ich hätte die Dame jetzt für die Weiterentwicklung nicht gebraucht, da bin ich dann doch eher am "beruflichen" Scharmützel interessiert, was ihr dann zwar noch im Staffelfinale widerfährt, mir aber wiederum zu viel Ping-Pong-Effekt inne hatte.
Ach, und Sherlocks Liebelei muss ich noch erwähnen. Da hat das Genie wirklich mal wieder den Dampfhammer eines Arschlochs herausgelassen, und da gaben sich die Autoren noch so viel Mühe, ihn allmählich etwas humaner zu gestalten...
Staffel 3 bietet unterdessen wieder wirklich fantastische Erzählkunst. Wenn nun auch mehr für Fans: Während über den recht stolperreichen Beginn der dritten Staffel noch genre hinweg gesehen werden kann, folgt danach ein Abenteuer (sowie ein Gegner) sondergleichen. Und hierbei ist der Fokus klar - es geht mit deutlich mehr Humor an die Sache.
Während Benedict Cumberbatch und Martin Freeman in ihren Rollen sichtlich gereift sich, gibt es mehr Schlagabtausch, intelligente wie schnelle Dialoge sowie teils deftige Zoten, die einfach zum Lachen anregen. Doch auch so gibt es dieses Mal Geschichten, die zwar verworren erscheinen mögen, sich aber spätestens im Finale gekonnt zusammenfügen. Dies zusammen mit einer gehörigen Überraschung, die mehr als einmal an Sherlocks geistigen Zustand zweifeln lassen (letztlich aber erneut seine Genialität offenbaren), ergibt hervorragende Serien-Kunst, die selbst so manch einen Film alt aussehen lässt.
Dennoch hat Sherlock in seiner dritten Staffel auch ein großes Problem: Seinen Gegner. Denn aufgrund der Ausrichtung, und einer durchaus zweifelhaften Moral, gibt es hier nicht genügend Tiefe. Das Ende mag überraschen, keine Frage, lässt jedoch auch ein paar fragende wie schockierte Gesichter zurück. Nur um alsbald nochmals einen drauf zu setzten. Doch gut so, denn die Richtung für die vierte Staffel gefällt.
Inszenierung, Schauspieler, Erzählkunst, Humor und auch die Figuren, alle wirkt erneut wie aus einem Guss, sodass hervorragende Unterhaltung garantiert ist.
Wertung: 8,5 von 10
Blu-Ray: Technisch ist die Blu-Ray aus dem Hause Polyband natürlich über jeden Zweifel erhaben. HD-Abtastung sowie Sound gefallen und auch die Extras können sich, trotz ihrer Begrenztheit, ebenfalls lassen. Vor allem das Booklet mit Hintergrundinfos zur dritten Staffel gefällt hierbei. Somit sollte sich jeder geneigte Fan, der einen HD-Fernseher zu Hause hat, die Scheibe auf BD holen.
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