Erwähnungen
"From Dusk Till Dawn: The Series" - Staffel 2 - Kritik
Von Stu in "From Dusk Till Dawn: The Series" - Staffel 2 - Kritk
am Dienstag, 26 April 2016, 10:54 Uhr
- 4
- 5
Story
Nach den Vorfällen im Titty Twister haben sich mehrere Grüppchen gebildet. Während Richie Gecko (Zane Holtz) und Satanico Pandemionium (Eiza González) auf der Flucht sind und zeitgleich versuchen den Schlangenkult zu zerschlagen, lecken Seth (DJ Controna) und Kate (Madison Davenport) ihre Wunden, während Kates Bruder Scott (Brandon Soo Hoo) im Verließ des unterirdischen Tempels auf einen alten Bekannten trifft. Derweil kämpft Sheriff Gonzalez (Jesse Garcia) mit seiner Vergangenheit und nimmt sich vor nicht nur seine Dämonen, sondern auch die des Schlangenkults zu dezimieren. Als wäre das noch nicht genug, wird der Regulator (Danny Trejo) erweckt, der sich auf die Suche nach Satanico Pandemionium macht.
Kritik
Die gute Nachricht gleich zu Beginn. Im Gegensatz zur ersten Staffel (hier geht’s zur Kritik) macht die zweite einiges an Boden gut. Denn hier wird sich endgültig von der Vorlage gelöst, die in Season 1 in teils zermürbend aufgeplusterten Episoden (alleine die Pilotfolge spielte gänzlich im legendären Schnapsladen/Tankstelle des Originals) neu interpretiert wurde. Das war weder Fisch noch Fleisch, denn Robert Rodriguez traute sich weder wirklich harte, strukturelle wie erzählerische Schnitte vorzunehmen, um die Premierenstaffel mit dem notwendigen Inhalt zu füllen, noch vermochte er eine reinrassige Nacherzählung des blutigen Splatterkultfilms aus dem Jahre 1996 zu genieren. Das Ergebnis war ein zeterhaftes Gezerre, an dessen Ende die Vorlage mehr beschmutzt, als gehuldigt wurde.
Nun wird der Titty Twister aber weitestgehend ausgeklammert und es haben sich neue Fraktionen gebildet, die sich von Folge zu Folge gegenseitig beharken und sich im Wege stehen. Das wirkt alleine schon durch die Tatsache, dass man als Kenner des ursprünglichen Films nicht mehr weiß was als nächstes passieren wird, um einiges vielversprechender. Endlich gelingt es Rodriguez auch die Welt der Vampire, die hier Dämonen eines Schlangenkults sind, kohärenter weiterzuentwickeln.
Der Aufbau der Geschichte bleibt aber weiterhin ziemlich zerfasert und wie bereits bei Staffel 1 entspinnt sich auch hier eine teils hektische und unharmonische Konstellation aus erzählerischen Strängen, die letztlich nur als Art Rettungsseil fungieren, an dem sie die Figuren entlanghangeln können, damit es in der zehnten und letzten Episode wieder zu einem blutigen Massaker in einer Bar (nicht der Titty Wister) kommen kann.
Das wirkt immer noch ziemlich halbgar, wie eine ziemlich wirre Ansammlung von Fan Fictions, die einzig und alleine nur darauf abzielen, von einer blutigen Situation zu nächsten zu gelangen. Freunde des spratzenden Kunstblutes kommen also auch hier wieder definitiv auf ihre Kosten. Da werden Hautlappen vom Körper geschält, Gliedmaßen abgeschossen und natürlich wieder in ordentlich viele Hälse gebissen. Doch der Versuch den WTF-Faktor des Films erneut zu generieren misslingt auch hier wieder. Denn dieser kam zustande, durch den kaltschnäuzigen Genre-Kontrast: Vom Gangsterfilm zum Road Movie hin zum Splatter. Ein Fest des exploitativen Kinos. Staffel 2 von From Dusk Till Dawn: The Series erliegt aber – wie sein Vorgänger – dem Irrglauben, so etwas ließe sich nachkonzipieren.
Auch der Versuch die Geschichte rund um Gangster, Dämonen und Rache mythologisch aufzublähen leistet ihren Teil dazu, dass die Serie die räudige Leichtigkeit des Originals, sowie dessen Augenzwinkern, missen lässt. Die Serie verkommt auch in der zweiten Season also zu einem großen Klumpen Genre-Ware, aber wenigstens entspinnt sich daraus nun eine wirklich neue Geschichte, die zu manchen Teilen auch durchaus zu überzeugen weiß und wenn es nur daran liegt, dass Rodriguez keine Scheu davor hat hin und wieder Storykniffe auszupacken, die fast schon auf charmante Art und Weise die Linie zur Selbstkarikatur überschreiten. Nichtsdestotrotz bleibt der Empfehlungswert der zweiten Staffel von From Dusk Till Dawn eher marginal.
Die Blu-ray
Die Blu-ray von WVG Medien GmbH bietet alle zehn Folgen der zweiten Staffel auf drei Discs. Diese bieten eine englische sowie deutsche Tonspur (beide in DTS 5.1) sowie ebenfalls Untertitel in beiden Sprachen. Die Qualität von Sound und Bild gehen voll in Ordnung, auch wenn die Blu-ray in Sache Schärfe nicht unbedingt ein Primus ist. Aber die leichte Unschärfe wirkt ganz passend zum Flair der Serie. Als Bonusmaterial gibt es einige Audiokommentare, zu jeder Folge ein kurzes Featurettes, dazu ein paar Trailer und Interviews, Behind-the-Scenes-Material sowie das 45minütige Panel mit Robert Rodriguez und den Darstellern der Serie von der 2015er ComicCon in New York. Knapp 80 Minuten umfassen die Extras (Audiokommentar nicht mitgerechnet). Insgesamt eine durchaus gutes Gesamtpaket, welches ab dem 29. April 2016 im Handel erhältlich ist.
Fazit
Ohne Zweifel, Staffel 2 erweist sich als wesentlich besser als die erste. Doch noch immer quält sich die Handlung mit zu viel Ballast und ist zu vernarrt darin immer wieder auf das nächste Blutfest hinzuarbeiten. Aus diesem Grund wirken die ganzen Entwicklungen auch überaus wirsch und letztlich vor allem uninteressant. Wer die erste Staffel nicht mochte, braucht auch die zweite nicht zu sehen. Wer hingegen Potenzial sah, der kann und sollte vielleicht auch, einen Blick riskieren.
Wird geladen...