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"Happily Divorced" - Staffel 1 & 2 - Kritik

Stu

Von Stu in "Happily Divorced" - Staffel 1 & 2 - Kritik

"Happily Divorced" - Staffel 1 & 2 - Kritik Bildnachweis: © Studio Hamburg

Story

Fran Lovett, Floristin aus Los Angeles, wird nach 18 Ehejahren von ihrem Mann Peter mit dem schockierenden Geständnis überrumpelt, dass er schwul sei. Da beide ziemlich knapp bei Kasse sind, kann es sich keiner leisten, aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen. So leben sie nach der Scheidung - meist friedlich - unter einem Dach. Als Neu-Singles stürzen sich Fran und Peter sofort wieder ins Dating-Getümmel - und beäugen argwöhnisch die Eroberungen des anderen. Der Selbstfindungstrip der beiden Frisch-Geschiedenen, Peters Herumtapsen in der Schwulenszene und das Doch-nicht-so-ganz-voneinander-Loskommen sorgen für komische Verwicklungen und jede Menge Chaos!

Kritik

Das Leben schreibt die besten Geschichten. Das mussten auch Fran Drescher und Peter Marc Jacobson einsehen. Die beiden waren über 20 Jahre verheiratet, entwickelten und produzierten die Erfolgsserie Die Nanny und galten als echtes Power-Couple in Hollywood. Doch dann outete sich Jacobson als homosexuell. Doch statt Schlammschacht und böser Worte trennten sich Drescher und Jacobson in Freundschaft und machten aus dieser gemeinsamen Erfahrung eine Sitcom, die nun ihren Weg nach Deutschland auf DVD gefunden hat.

Happily Divorced lautet der Titel dieser Sitcom, die allerdings nach zwei Seasons bereits wieder eingestellt wurde. Der Grund: Viel zu niedrige Quoten. Schade ist es aber nicht, um die frühzeitige Einstellung der Serie, denn die US-Serie erweist sich als durch und durch hüftlahme Angelegenheit, die zwanghaft versucht die Tonalität von Dreschers Kultserie Die Nanny zu annektieren – gerne auch mit einigen Gastauftritten der alten Serie, u.a. Renée Taylor, Charles Shaughnessy und die erst kürzlich verstorbene Ann Morgen Guilbert.© Studio Hamburg

Die Prämisse von Happily Divorced ist dabei ganz und gar nicht schlecht, nur wird daraus nicht mehr gemacht, als kostengünstige Gags zu generieren, die wahrscheinlich schon vor 20 Jahren eine daumendicke Staubschicht hatten. Dazu ist es durchaus ärgerlich, dass sich die Serie nicht wirklich mit seiner  eigenen Thematik auseinandersetzt. Auch die Homosexualität von Peter (John Michael Higgins, Pitch Perfect - Die Bühne gehört uns) wird einzig für lasche Amüsements instrumentalisiert und in den meisten Folgen ist der Fokus der Serie eh auf Floristin Fran gerichtet, die versucht wieder einen neuen Partner zu finden.

Das ist alles zu bieder, in der Erzählung zu altbackend sowie stumpf und lässt auch eine gewisse thematische Schärfe vermissen. Denn letztlich ist Happily Divorced eine reinrassige Ego-Show von Fran Drescher. Das hat bei Die Nanny einst so gut funktioniert, weil diese Sitcom eine Vielzahl von gelungenen Running Gags und konteraktiven Nebenfiguren besaß. Happily Divorced hingegen schiebt seine Pseudo-Thematik wie ein Schild vor sich hin, weiß aber bis auf dumme Klischees nichts damit anzufangen. Das macht keine Freude, das macht nur Langeweile.

Die DVDs

© Studio Hamburg

Während Staffel 1 (umfasst zehn Episoden) komplett erscheint, wurde die zweite in Staffel 2.1 und 2.2 aufgesplittet. Das Bild der DVDs geht in Ordnung, wirkt nur manchmal etwas kontrastarm. Der Ton liegt in deutsch und englisch (beide in Dolby Digital 2.0 Stereo) vor, jedoch gibt es keine Untertitel, was ein dicker Minuspunkt ist. Als Bonusmaterial gibt es Trailer sowie pro Season relativ kurze Featurettes über die Entstehung der Serie und den Cast. Insgesamt macht die Veröffentlichung der Serie auf DVD einen annehmbaren Gesamteindruck. Die DVDs von Studio Hamburg Enterprises sind im Handel erhältlich.

Fazit

Was für eine Enttäuschung! Hölzern, mutlos, ohne Esprit und letztlich nicht mehr als eine antiquiert wirkende Ego-Show. Happily Divorced hätte alleine durch seine biographischen Bezüge das Potenzial gehabt clevere wie komische Unterhaltung zu sein. Doch stattdessen ist die Serie mehr eine unschöne Zeitreise zurück, als der Begriff Sitcom noch ein Synonym für biederes Entertainment war.

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