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Interview mit Angela Peltner von GZSZ

Tiger

Von Tiger in Interview mit Angela Peltner von GZSZ

Interview mit Angela Peltner von GZSZ Bildnachweis: © Yuliya Mieland

GZSZ ist vermutlich die bekannteste deutsche Serie und sie erfreut bereits seit 1992 ihre Zuschauer mit spannenden und unterhaltsamen Geschichten. Wir waren bei GZSZ zu Besuch und haben Angela Peltner getroffen, die seit vielen Jahren fester Bestandteil von Gute Zeiten, schlechte Zeiten ist.

Seit wann bist du bei GZSZ?

Seit Dezember 2011 bin ich bei GZSZ. Das werde ich nie vergessen. Mein erster Drehtag war am 11.12.11. (Anmerkung der Redaktion: Angela spricht über den ersten Dreh in der Rolle der Kellnerin Maria). Zweimal die 11 drin. Es war ganz aufregend. Vorher war ich schon da und hatte Textrollen und irgendwann hat die Produktion gefragt, ob ich Lust hätte da immer mitzumachen.

Erinnerst du dich noch an deinen allerersten GZSZ Dreh?

Lustigerweise an den allerersten gar nicht. Damals wurde ich noch als Krankenschwester gebucht, weil ich gelernte Krankenschwester bin. Das war aber jetzt in der Bar, weil ich Maria im Mauerwerk bin, das ist meine gesetzte Rolle als Kellnerin. Ich weiß nur noch, dass es die Male davor so prägnant war, weil ich da zum ersten Mal bei GZSZ am Set war und es viel Text war, aber an meinen allerersten Dreh erinnere ich mich nicht.

Beschreibe mal bitte die Rolle, die du spielst?

Mein Name in der Serie ist Maria und sie ist Single und immer auf der Suche nach einem Mann. Sie macht bei Dating-Sachen mit, bändelt mit ihrem Kollegen Ole ein bisschen an und hat auch mal ein One-Night-Stand. Sie ist kein Kind von Traurigkeit und ist ein bisschen frech und lässt auch mal eine Bombe platzen. Sie ist direkt und liebt das Leben.

Was war dein Lieblings-Plot-Twist, bei dem du mitgemacht hast?

Da gab es einige. Ich würde sagen … Es gab damals eine feindliche Übernahme durch David Brenner, gespielt von Philipp Christopher, der auch mein guter Kumpel ist, und da hatten wir so eine tolle Entführungsszene und es war so spannend. Der Laden ist ja auch damals im Zuge dessen abgebrannt. Das war irgendwie cool und natürlich mein großer Auftritt mit meiner damaligen Band Cläng im Vereinsheim. Einmal bei GZSZ mit meiner Musik aufzutreten. Das war für mich wahrscheinlich das Highlight. Das werde ich den Verantwortlichen nie vergessen. Ich habe immer viel Unterstützung von Produktion und Schauspieler:innen bekommen. Auch beim Buch.

Wie sieht dein Alltag bei einem Dreh aus?

Ich glaube, ich habe mehr Alltagsstruktur als viele andere, weil ich jede Woche für die nächste Woche die Dispo bekomme und weiß, wie ich drehe. Das ändert sich aber oft, wenn irgendjemand krank ist, also eigentlich ständig im Winter. Deswegen gibt es keinen richtigen Alltag. Ich weiß nie, wie ich nächste Woche drehe. Jede Woche ist es ein anderer Tag und eine andere Uhrzeit und alles bleibt immer spannend dadurch und am Drehtag dreht sich das auch manchmal noch. Man weiß nicht immer, wann man wirklich nach Hause kommt.

Hand aufs Herz schaust du die Serie selbst? Oder gehörst du zu den Menschen, die sich selbst nicht auf dem Bildschirm sehen können?

Das ist auch eine schwere Frage … Also ich gucke die Serie nicht, weil ich überhaupt keine Zeit habe und ich guck wirklich so gut wie gar nichts. Na klar, wenn ich weiß, es ist eine ganz große Szene mit mir. Früher habe ich dann reingeschaut und fand das manchmal ganz gut und manchmal ganz komisch, gar nicht vom Spiel, sondern von der Stimme. Ich dachte: „So schrill höre ich mich an?“ Das fand ich irgendwie seltsam, weil ich immer dachte, ich habe so eine ruhige tiefe Stimme. Seit Jahren gucke ich es tatsächlich mir auch nicht mehr an, weil irgendwie sich mein Fokus verlagert hat. Aber ja, ich kann mich sehen und ich finde das oft gut, was ich mache.

Du hast ein sehr unterhaltsames Buch mit dem Titel „Durchs Bild gelaufen“ geschrieben. Worum geht es in deinem Buch?

Ja, ich habe auch mal auf Komparsenbänken gesessen, bevor mich GZSZ aufgegabelt hat und ich habe wirklich super viel gedreht während des Studiums. Bestimmt vier Tage die Woche oder so und habe da so viel gesehen. Das waren noch andere Zeiten, das war vor dem Mindestlohn und es war wirklich oft noch sehr roh am Set. Gerade bei großen Drehs, so Historienschinken oder Tatort oder so. Das waren oft Massendrehs. Die gingen manchmal 18, 19, 20 Stunden. Ich habe viel erlebt am Set. Regisseure, die sich danebenbenehmen, Schauspieler, die zu spät kommen. Da war ja nichts Alltag, weil du mich gerade nach dem Alltag gefragt hast, das war immer wie Zirkus und ich dachte mir, wie lustig dieses Leben ist. Man guckt ja immer so ein bisschen von außen drauf, aber manchmal auch nicht. Manchmal ist man voll dabei. Ich hatte auch viele eins- zu- eins Szenen. Ich habe früh das Glück gehabt, viel spielen zu dürfen und bin wirklich vom Regisseur ausgesucht worden: „Du kommst jetzt mal her und sagst was.“ Und so ging es weiter bei mir. Das war immer aufregend, man wusste nie, was der Tag bringt, und es hat mich aber manchmal wirklich aufgeregt, wenn ich 20 Stunden am Set war und für eine halbe Stunde was gemacht habe und man nicht so gut behandelt wurde. Damals, glaube ich, war es anders als heute. Heute weiß ich nicht …

Heute ist es besser.

Das glaube ich auch. Ich fand es irgendwie ungehörig und ungerecht und es war so ein bisschen, wie  „Ich decke das jetzt mal richtig auf“!

Ich habe dein Buch gelesen und ich fand es gut und ich kann es nur weiterempfehlen.

Dankeschön. Ich hoffe, es ist kurzweilig. Das war meine Intention,

Ja, es war toll. Wirklich. Ich habe vieles wiedererkannt.

Hast du noch mehr Bücher geschrieben oder arbeitest du gerade an einem Buch?

Ja, ich arbeite gerade an mehreren. Ich habe einen großen Roman, der fast fertig geschrieben ist, der heißt „Songs für Greta“. Er wird gerade lektoriert. Dann habe ich noch ein Kurzgeschichten-Buch geschrieben, und zwar wahre Geschichten, die alle so passiert sind. Ich habe sie ein bisschen abgeändert, ein bisschen dramaturgisch verändert und die pitche ich gerade als Serie und hoffentlich gibt es da auch bald mehr zu berichten. Es wäre schön, wenn du mir die Daumen drückst, weil es gerade mit Produzenten viele Gespräche gibt, damit vielleicht etwas mehr passiert.

Ich drücke dir die Daumen. Natürlich!

Sehr schön. Danke!

Hast du eine Traumrolle, die du gerne spielen würdest oder gibt es Schauspieler, mit denen du unbedingt gerne drehen willst?

Ja, ich finde Claudia Michaelsen ganz toll. Mit ihr würde ich wahnsinnig gerne mal drehen. Wenn ich jetzt amerikanisch denke, also wenn es noch größer ist, würde ich gerne mit Russell Crowe oder Joaquin Phoenix drehen. Auch Cate Blanchett und Jessica Chastain, aber ansonsten hatte ich schon einen ganz tollen Dreh mit Liam Neeson, das steht auch im Buch drin und ich habe auch mit Tom Hanks gedreht. Ich habe wirklich schon viel erleben dürfen, viel drehen dürfen und mit Jo Gerner zu drehen macht auch immer noch Spaß. Also wenn ich mir was wünschen dürfte, würde ich natürlich eine Rolle nehmen, die ich selbst geschrieben habe, in dem Serien-Pitch, den ich geschrieben habe.

Das ist toll. Das hört sich gut an.

Du spielst nicht nur bei GZSZ mit, sondern hast auch deine eigene Band. Wie würdest du eure Musik beschreiben und gibt es neue Songs?

Die Band gibt es nicht mehr und ich heiße nur noch AngelA. Ich mache aber immer noch Popmusik. Ich würde sagen, ich mache wirkliche deutsche Popmusik und ich versuche gute catchige Melodien zu finden, die mir selbst gefallen und versuche sie in ein Popmusikgewand zu packen, das trotzdem etwas zu sagen hat. Ich bin ja jetzt über 40 und ich versuche wirklich nur über Themen zu schreiben, die mich interessieren und darum heißt auch meine neue EP „Ich glaube, die MILF wird schlecht“. Es ist ein Konzeptalbum. Ich habe jetzt schon zwei Singles rausgebracht. Am 06.12. kommt die dritte Single. Da gehe ich auch meinen Weg, aber auf jeden Fall den Weg von vielen 40-jährigen Frauen auf dem Weg zur Heirat, Kinderkriegen, Struggle mit dem Job, das Ende einer Ehe, ungewollte Sexlosigkeit, wieder daten, also alles Themen, die in diesem Bereich des Alters irgendwie relevant werden.

Das hört sich spannend an. Das war es auch schon. Vielen Dank!

Wir bedanken uns für das schöne Interview mit Angela Peltner. Sie ist ein wunderbarer Mensch und das nicht nur vor der Kamera, sondern auch hinter der Kamera. Mögen alle ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Wir würden uns auf jeden Fall über die neue Serie mit Angela Peltner in der Hauptrolle sehr freuen.

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