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"K-On!" - Staffel 1 - Kritik

Mugiwara

Von Mugiwara in "K-On!" - Staffel 1 - Kritik

"K-On!" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: Bildnachweis: © Kazé | K-On!

Kritik

Im Jahre 2009 verfilmte Regisseurin Naoko Yamada unter der Leitung von Kyoto Animation die von Autor und Zeichner Kakifly 2007 ins Leben gerufene Manga-Reihe K-On!. Trotzdem sich die Mangas schon großer Beliebtheit erfreuten, konnte keiner mit dem immensen Erfolg rechnen, der mit der Anime-Serie einherging. Zur Zeit des Releases galt K-On! als die in seiner ersten Woche am häufigsten verkaufte Anime-Serie überhaupt. Nach zahlreichen Preisen (u.a. Tokyo Anime Award für die beste Anime-Fernsehserie) folgte 2010 eine zweite Staffel und 2011 ein Kinofilm, die beide ebenfalls von Kyoto Animation produziert wurden. Neben diesen Fortsetzungen , spiegelte sich auch in den Musikveröffentlichgungen zur Serie die Beliebtheit wieder. Das Mini-Album Hokago Tea Time erreichte als erstes Album einer Anime-Band den Platz 1 in den japanischen Charts. Bereits 2011 veröffentlichte Kazé die erste Staffel der Serie auf DVD. Dieses Jahr folgt nun endlich das Blu-ray-Release. Wir haben uns die Komplettbox zur ersten Staffel angeschaut.

Wahre Freundinnen - Die Hauptcharaktere von K-On! | © Kazé

Yui Hirasawa ist ein faules und sorgloses Mädchen. Als sie die Oberstufe erreicht, nimmt sie sich aber fest vor, endlich einem der Schulclubs beizutreten. Da kommt es ihr gerade recht, dass der Popmusik-Club händeringend nach einem vierten Mitglied sucht, um den Club vor der Auflösung zu bewahren. Also bewirbt sich Yui als Gitarristin. Blöd nur, dass sie keine Gitarre spielen kann. Die anderen Mitglieder des Clubs, die aufbrausende Ritsu Tainaka, die schüchterne Mio Akiyama und die wohlhabende Tsumugi Kotobuki wollen den Club aber nicht so einfach aufgeben und nehmen sich vor, Yui das Gitarre spielen beizubringen und es als Band eines Tages in eine von Japans bekanntesten Konzerthallen zu schaffen. Ein mutiges Vorhaben, bedenkt man Yuis faulen Charakter.

Mit der zweiten Hälfte des Animes und dem damit einhergehenden zweiten Schuljahr für die Charaktere, verschiebt sich der Fokus leicht. Mit Azusa Nakano tritt eine neue Schülerin der Band des Popmusik-Clubs bei. Diese nimmt das ganze allerdings wesentlich ernster, als die anderen Bandmitglieder. Als sie jedoch bemerkt, warum die Band trotz all ihrer Blödeleien so toll zusammen spielt, versucht sie sich darauf einzulassen Das fällt ihr allerdings ziemlich schwer. Während wir also in der ersten Hälfte der Staffel dabei zugesehen haben, wie die sorglose, junge Yui nach und nach gelernt hat Verantwortung zu übernehmen, begleiten wir in der zweiten Hälfte Azusa dabei mehr Spaß am Leben zu haben und nicht alles so immer zu ernst zu nehmen. In anderen Serienformaten könnte ein solcher Fokuswechsel durchaus für Probleme sorgen. K-On! gelingt durch neue Konflikte und eine neue Identifikationsfigur aber ein sehr geschmeidiger Übergang.

Das ist insbesondere den tollen Charakteren zu verdanken, die vor Allem für junge weibliche Zuschauer eine tolle Identifikationsmöglichkeit bieten. Alle fünf Hauptcharaktere haben gewisse Defizite, die sie im Laufe der Serie nach und nach in den Griff bekommen, nie aber vollständig abbauen können. Trotz dieser Defizite und auch Unterschiede verbindet sie eine tiefe Freundschaft, die sich auch in ihrer Musik widerspiegelt. Neben ihrer Leidenschaft sehen sie sich immer wieder mit Problemen des Schulalltags konfrontiert, die sie mit ihrer festen Verbundenheit lösen können. Dankenswerterweise sind Jungs hierbei kaum ein Thema, da in der Serie so gut wie keine männlichen Charaktere vorkommen. Ab und an wird sich über das Liebesleben der Lehrerin lustig gemacht und hier und da sieht man mal einen männlichen Lehrer. Ansonsten ist die Serie aber frei von männlichen Charkateren und kann sich damit komplett auf die Konflikte aber auch die Freundschaft der Mädchen untereinander konzentrieren.

 All das inszeniert Regisseurin Naoko Yamada stets glaubwürdig, aber nie zu ernst. Die Serie spielt sich nicht als Moralapostel auf, sondern versteht sich darin, seine Themen mit viel Humor zu vermitteln. Dieser ist genauso treffsicher, wie die Optik des Anime. Mit seinem simplen aber dennoch detailverliebten Look strahlt die Serie schon in ihren ersten Minuten einen gewissen Charme aus, dem sich kaum jemand entziehen kann. Die Schauplätze basieren dabei größtenteils auf realen Schauplätzen in und um Kyoto, wie es in vielen von Kyoto Animations produzierten Animes der Fall ist. Auch die Studio-typischen Cameo Auftritte verschiedener Charaktere anderer Werke wie z.B. Tomoya aus Clannad sind Teil von K-On!.

Die Serie ist durch reale Schauplätze inspiriert | © plasticdolls.com

Mit seinen Charkateren und den Themen, die der Anime aufgreift, richtet er sich ganz klar an eine bestimmte Zielgruppe. Doch können nicht nur junge Mädchen Spaß an diesem Anime haben. Durch Anspielungen auf gewisse Musik-Idole und die originalgetreue Darstellung von Musikinstrumenten und – zubehör, sind es vor Allem auch Musikfans, die an dieser Serie Spaß haben können. Außerdem  ist der Anime nicht – wie viele andere – exklusiv japanisch. Die Charaktere und Themen sind sehr universal und – bis auf wenige Ausnahmen – auch für Kinder aus westlichen Ländern sehr gut geeignet. Dank der typischen Anime-Serien Länge von knapp 20-25 Minuten ist das ganze darüber hinaus sehr kurzweilig.

Ein paar Worte seien noch zur deutschen Synchronisation verloren. Diese ist durch TV+Synchron Berlin unter der Regie von Gabi Böhm entstanden und wirklich toll gelungen. Sie steht der japanischen Version in nichts nach. Die Lieder wurden nicht synchronisiert, sondern werden stets untertitelt im O-Ton gezeigt. Einzig die teils sehr hohen Stimmen (Hier merkt man, dass teilweise die Synchronsprecher von My Little Pony am Werk waren) können auf Dauer zum Tinitus führen. Doch beschränken diese sich zum Glück nur auf einzelne Charaktere, weshalb sie den Gesamteindruck nicht schmälern.


Technischer Part

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Die Gesamtausgabe der ersten Staffel (Folge 1-14) bringt Kazé in einem schicken Papp-Schuber. Die Folgen sind dabei auf zwei Blu-rays aufgeteilt, die jeweils zwei Character/Profile Cards enthalten, in denen die jungen Fans noch mal alles über die liebgewonnenen Charaktere nachlesen können. Die Blu-ray bringt gestochen scharfe Bilder, die dem tollen Look der Serie definitiv gerecht werden. Auch der Sound, der für die Serie so essenziell wichtig ist, begeistert. Neben der deutschen Tonspur, beinhaltet die Blu-ray auch die japanische. Extras sind auf der Blu-ray leider keine enthalten, doch ob der ansonsten sehr schönen Box ist das durchaus zu verschmerzen.


Fazit

Schon in den ersten Minuten der Serie verliebt man sich in die von Regissuerin Naoko Yamada und ihrem Team zum Leben erweckten Charaktere. Sie vermittelt insbesondere für junge Mädchen wichtige Themen, ohne dabei aber jemals den Zeigefinger zu erheben. K-On! bietet witzige, spaßige und vor Allem sehr kurzweilige Unterhaltung.

Die Gesamtausgabe der ersten Staffel von K-On! Trifft damit 8 von 10 mal den richtigen Ton.

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