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"Kommissar Beck" - Staffel 6 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in "Kommissar Beck" - Staffel 6 - Kritik

"Kommissar Beck" - Staffel 6 - Kritik Bildnachweis: © Edel Germany GmbH

Seit 1997 ermittelt Kommissar Beck (Peter Haber) zwischen dunklen Gassen, jeder Menge Kriminellen und immer wieder dramatischen wie spannenden Fällen, die die Zuschauer nicht kalt zurücklassen. Kein Wunder also, dass der Ermittler eine regelrecht feste Größe im Krimi-Genre ist und schon lange als Kultfigur gilt. In Kooperation des deutschen ZDF wurden so bislang 34 Filme (je knapp 90 Minuten) in insgesamt fünf Staffeln produziert. Beck hat dabei gelitten, gelacht, ermittelt, ist verzweifelt, hat Freunde gefunden und sich Feinde gemacht. Und mit dem Ende der fünften Staffel hatte zumindest der Zuschauer das Gefühl, hier war ein Schluss erreicht (und dabei sogar ein ziemlich guter). Doch weit gefehlt: Denn seit dem 25.05.2018 ist Beck noch einmal für vier weitere Filme/Folgen zurück, die dieses Mal dank Edel Germany GmbH in einer kompletten Box erscheinen. Von Ruhestand will Beck somit nichts wissen und stürzt sich erneut an der Seite von Game of Thrones Star Kristofer Hivju als Steinar Hovland ins Abenteuer. Dabei aktueller denn je, aber eben auch mit einer gewissen Routine und Abnutzungserscheinungen. Wir haben einen Blick riskiert

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Story

Episode 1 - Dein eigen Blut
Als die 17-jährige Schülerin Josefin verschwindet, führt die Spur zu Kasim, einem Studenten mit Migrationshintergrund. Parallel dazu überprüft Kommissar Beck im Auftrag des Geheimdienstes Kasims Familie wegen eines Terrorverdachts. Es stellt sich heraus, dass sich der ältere Sohn Nabil dem IS angeschlossen hat. Als Josefins Leiche gefunden wird, fällt Verdacht auf Kasim, der sich laut seiner Mutter aber nicht in Stockholm befinden kann. Beck stellt eine verworrene Theorie auf: Der eine Bruder lebte in den vergangenen Wochen unter der Identität des anderen, der sich derweil auf einen Selbstmordanschlag vorbereitet...

Episode 2 - Auf dünnem Eis
Simon Lindström, der berühmte Trainer eines vorstädtischen Junior-Hockey-Teams wird tot in der Umkleidekabine aufgefunden. Der Verdacht fällt auf zwei Flüchtlinge, die die Eishalle als Letzte verlassen haben. Außerdem stellt es sich heraus, dass der Vater des Juniorenspielers Axel nach dem letzten Training seines Sohnes einen heftigen Streit mit dem Trainer hatte. Nach diesem Vorfall glaubt Steinar an die Unschuld der Flüchtlinge. Martins ehemaliger Chef, Klas Fredén, kommt wieder ins Spiel, als die Asylunterkunft durch einen Brandanschlag teilweise zerstört wird. Er will die Ermittlungen zunächst übernehmen. Doch kann Steinar sich damit arrangieren?

Episode 3 - Die ausgestreckte Hand
Die alleinerziehende Mutter Manuela bereitet den Geburtstag ihrer 10-jährigen Tochter vor. Als diese nach Hause kommt, findet sie ihre Mutter leblos am Fuß der Treppe vor. Kommissar Steinar und sein Team ermitteln in dem Fall, in dem zunächst alles nach einem tragischen Unfall aussieht. Auffällig ist aber, dass die kleine Familie aufgrund Manuelas gewalttätigem Ex-Mann unter falscher Identität gelebt hat. Dieser hatte in der Vergangenheit bei den Behörden versucht, ein Besuchsrecht für seine Tochter zu erwirken. Der Fall nimmt Fahrt auf, als Steinar erfährt, dass Manuela kurz vor ihrem Tod eine SMS von ihrem Chef erhalten hat…

Episode 4 - Teufels Anwalt
Der Besitzer des Restaurants Paesan, Pavle Agutoli, wird nach einem kurzen Austausch mit einem Gast erschossen. Es stellt sich heraus, dass keiner sich daran erinnern kann, was genau passiert ist. Alle Zeugen scheinen eingeschüchtert. Unter der Leitung der neuen Ermittlerin Alexandra Beijer beginnt die Gruppe mit Martin Beck nach dem Täter zu suchen. Als die Ermittlungen ins Stocken geraten, stellt sich heraus, dass zwei Hauptverdächtige berufliche Verbindungen zum Bruder der leitenden Ermittlerin haben.

Kritik

Die insgesamt vier neuen Episoden setzen genau da an, wo bereits die fünfe Staffel aufgehörte hatte: Neben einer gewissen Melancholie, ist es somit vor allem Kristofer Hivju der mittlerweile im Fokus steht. Und dennoch: Beck kehrt aus seinem Ruhestand zurück, um sich an sehr wichtigen und aktuellen Themen bei den Ermittlungen zu beteiligen. Mit einer guten Mischung aus klassischer Kriminalarbeit und neuer flotter Inszenierung, werden dabei erneut Fälle erzählt, die nicht nur unglaublich spannend sind, sondern auch wendungsreich und überraschend. Die Aktualität wird dabei zum zentralen Mittelpunkt: Die Angst vor Zuwanderung, Flüchtlinge oder bittere Familiengeheimnisse werden gekonnt aufgegriffen, ohne dass diese dabei in Klischees oder gewohnten Konventionen untergehen. Im Gegenteil: Gerade die ersten beiden Episoden – wobei Auf dünnem Eis das Highlight darstellt – spielen regelrecht mit Vorurteilen, ohne dabei zu polemisch zu wirken. Routiniert, am Puls der Zeit und wie gewohnt realistisch gibt es so Fälle zu bestaunen, die sich Genre-Fans nicht entgehen lassen sollten.

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Und dennoch: Der Zahn der Zeit nagt gewiss an Kommissar Beck, was sich besonders an der Titelgebenden Figur wiederspiegelt. So ist zwar Peter Haber gewohnt fantastisch, aber den Drehbuchautoren gelingt es immer weniger seine Motivation gekonnt einzufangen. Warum der Ruhestand so ein Problem für Beck darstellt wird wenig ausgiebig beleuchtet. Dafür kann aber Kristofer Hivju als Steinar Hovland überzeugen und festigt immer mehr sein Profil. Damit verbunden sind aber erneut stete Änderungen im Team, die nicht jedem Zuschauer gefallen dürften. Am Ende gibt es mit Alexandra Beijer (Jennie Silfverhjelm) erneut eine neue Richtung, die schon auf die kommende siebte Staffel zielt. Abseits der Fälle gerät somit Beck mehr und mehr ins Stolpern – einfach, weil hier ein gewisser Zenit überschritten wurde. Und der Rest? Dieser ist gewohnte visuell ansprechende und gut gespielte spannende Krimi-Kost, die immer wieder zu überraschen weiß und niemals stark vorhersehbar ist. Hier macht Beck definitiv wenig falsch.

Fazit

Fans von Kommissar Beck sollten sich auch die neue sechste Staffel nicht entgehen lassen: Etwas melancholisch, stets spannend, wendungsreich und aktueller denn je, darf hier erneut Beck seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Mit Kristofer Hivju gibt es zudem einen stärkeren Fokus auf das Neue, sodass auch Neulinge ohne Probleme einsteigen können. Und dennoch: Das Teamgefüge wirkt etwas überfordert, auch wenn Spannung und Dramatik auf einem hohen Niveau bleiben. Bleibt zu hoffen, dass den Autoren langfristig etwas einfällt, um Beck doch noch in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken und sich dennoch nicht dabei auf dem Weg verlieren.

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