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Zum Schluss noch etwas für die Sinne - "Chloe"

D0mas

Von D0mas in Liam Neeson-Edition - Kritik

Zum Schluss noch etwas für die Sinne - "Chloe" Bildnachweis: © Studiocanal: Poster zu "Chloe"

Chloe” heißt der letzte Titel der “Liam Neeson-Edition” und dieser scheint so gar nicht ins bisher überlieferte Bild der Box zu passen. Wo wir es vorher mit zwei reinrassigen und oberflächlichen Actionfilmen zu tun hatten, bietet “Chloe” eher verruchte Erotikthrillerkost. Wie hieß es am Anfang? Die Disc wolle Neeson in all seinen darstellerischen Facetten zeigen? Naja, zwei mal die gleiche Performance haben wir schon gesehen, also immer her mit der angekündigten Abwechslung! Überraschenderweise zieht aber gerade „Chloe“ diese Box runter. Nicht nur ist Neeson innerhalb dieses Films nur leere Nebenfigur, auch der Streifen kann mit keiner besonders hohen Qualität aufwarten.

Wo die Inszenierung des kanadisch-armenischen Regisseurs Atom Egoyan ("Devil's Knot") noch sehr dicht und hübsch voranschreitet, ist es vor allem der unheimlich durchschaubare Inhalt sowie die langweiligen Figuren, die hier den Spaß verderben. Da helfen auch ein paar sehr hübsche Nacktaufnahmen von Amanda Seyfried ("Pan") nicht, “Chloe” will ein tiefgründiger Femme Fatale-Thriller sein, der die Gelüste und Leidenschaften eines in die Jahre gekommenen Ehepaares ergründet, schafft es aber einfach nicht seine klischeebeladene Geschichte packend zu erzählen. Da hat der Zuschauer die falschen Fährten schon nach gut 30 Minuten durchschaut, während “Chloe” sich immer noch nebulös zu inszenieren versucht. Nein, dieser Ausreißer in der “Liam Neeson-Edition”, der so etwas wie das darstellerische Gegenüber des Actionstars aufzeigen soll, versinkt als Film in den Sphären der Trivialität, macht wenig Spaß und hält den Zuschauer teils gar für doof. Und in einer Liam Neeson-Edition hat dieser Film, mit Julianne Moore ("Maps to the Stars") und Amanda Seyfried in den Hauptrollen, sowieso wenig zu suchen.

Aber wie es die Ironie so will, ist gerade die Disc von “Chloe” die technisch beste und umfangreichste. Das Bild des Films ist hervorragend scharf und in einer 1,85:1-Ratio dargestellt, die den gesamten Bildschirm ausfüllt. Die deutschen und englischen 5.1 DTS-HD Tonspuren sind fast makellos. Doch vor allem die Extras sind wirklich hervorragend. Jeder Fan des Films bekommt hier einen enorm tiefen Einblick in den Film und seinen Regisseur. Ein 25-minütiges Making-Of, genschnittene Szenen, ein alternatives Ende, Trailer, Fotos und verschiedene Interviews präsentieren dem Käufer alles, was er zu diesem Film wissen will. Höhepunkt ist aber ein Special zum Regisseur selbst, dass in seinen 85 Minuten (!) den Werdegang von Atom Egoyan darstellt. Ganz nach der Devise: Was der Film nicht erbringen kann, sollen wenigstens die Extras ausgleichen.

Wertung: 3,5/10

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