Heimat, Migration und das fortwährende Ringen um Zugehörigkeit ziehen sich wie ein feines, doch unruhiges Garn durch Cecilia Kangs Langfilm-Debüt. Der fein gesponnene Familienroman, der in Locarno in der Nebensektion Concorso Cineasti del Presente premiert, sucht nach kultureller und individueller Identität zwischen motivischen Kontrastpaaren: Gegenwart und Vergangenheit, Dokumentation und Fiktion, Traum und Erinnerung, junge und alte Generation. Optik und Schauspiel sind passabel, doch so blass wie der Handlungsbogen. Flüchtige Momente emphatischer Evokation verlieren sich in dem losen Geflecht trivialer Narrative.