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"Looking" - Die komplette Serie - Kritik

Stu

Von Stu in "Looking" - Die komplette Serie - Kritik

"Looking" - Die komplette Serie - Kritik Bildnachweis: © HBO

Story:

Im Mittelpunkt steht eine Clique schwuler Freunde, die in ihrem Leben mit Problemen umgehen lernen, wie sie Schwulen und Heteros bestens vertraut sind: Liebe, Erfüllung im Beruf und die Suche nach Identität in einer Welt, die das Streben nach Glück sehr kompliziert macht. Ungefiltert zeigt Looking die Erlebnisse dreier bester Freunde: Patrick (Jonathan Groff), Agustín (Frankie J. Alvarez) und Dom (Murray Bartlett) lieben und leben im heutigen San Francisco. Ihre Geschichten verweben sich bei ihrer Suche nach Lebensglück und Intimität in einer Epoche, die Schwulen Rechte und Möglichkeiten bietet wie nie zuvor.

Meinung:

Von 2000 bis 2005 erzählte die TV-Serie Queer as Folk von den Sorgen und Nöten amerikanischer Homosexueller. Dabei wurde vor allem die Stigmata,, die Homosexualität für einige mit sich bringt, ausgiebig thematisiert. Angefangen von AIDS bis hin zu den Auswirkungen des Coming-Out und natürlich Homophobie. Die HBO-Serie Looking hat ebenfalls schwule Figuren im Zentrum stehen, jedoch wird hier der Schwerpunkt absolut auf den Alltag gelegt, einem Alltag in denen die Zeit der Diskriminierung nur noch schemenhaft erkennbar ist. Die Helden aus Looking müssen sich nicht mehr mit Vorurteilen herumplagen, sondern mit dem Problemen,die ein Leben in einer Metropole wie San Francisco eben so mit sich bringt. Es geht um Entwicklung und Lebensfreude, Rückschläge und die diversen Facetten die Liebe, Beziehungen und Lust eben so mit sicch bringt.

Stilistisch erinnert das sehr an die Mumblecore-Bewegung. Kein Wunder, Regisseure wie oder Joe Swanberg, die mit Werken wie The Skeleton Twins oder Drinking Buddies diese Stilistik etablierten, drücken Looking deutlich ihren Stempel auf. Bezeichnend dafür ist vor allem die unaufgeregte Weise, wie hier das  Leben der Hauptfiguren dargestellt wird. Homosexualität ist hier nichts weiter als eben reine Normalität, zu keiner Zeit wird ein Sonderstaus aufgedrückt und Fans von großen, wuchtigen Dramen kommen hier absolut nicht auf ihre Kosten, genau so wenig die Freunde von andauernde Humorkanonaden. Looking versteht sich mehr als eine Art Porträt, dass sich sich frei von Pathos und Zwängen in der homosexuellen Szene des amerikanischen Westküste bewegt und in seiner Einfachheit wirklich gut unterhält – zumindest wenn man kein großes, dramatische Buhei erwartet.

Die vielleicht größte Qualität die Looking zu bieten hat, ist dabei seine reinrassige Authentizität, die oftmals sogar progressive Züge annimmt und dafür sorgt, dass die Serie unglaublich vital und wahrhaftig wirkt und das kann sie in ihren zwei Staffeln mühelos aufrecht erhalten. Der abschließende Spielfilm wirkt dagegen etwas zu bemüht, schließt die Geschichte rund um die Clique aber durchaus ansehnlich ab.

Die Blu-ray:

© HBO / Warner Home Video

HBO und Warner Home Video bringt die komplette Serie (zwei Staffeln und ein abschließender Spielfilm) auf einmal in einer BD-Box heraus. Bild und Ton geben sich dabei keinerlei Blöße und auch deutsche Untertitel haben ihren Weg auf die Discs gefunden. Das Extramaterial lässt etwas zu wünschen übrig, bietet jedoch einen annehmbaren Blick hinter die Kulissen. Die BD-Box ist seit dem 16. März 2017 im Handel erhältlich.

Fazit:

Vitale Serie über eine Clique Homosexueller, die nicht daran interessiert ist, ihre Probanden auf Diskriminierung und andere Probleme zu reduzieren. Stattdessen bietet „Looking“ eine teils amüsante, teil dramatische Narration über den ganz normalen Alltag. Sehenswert.

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