1. Tanz der Vampire Seit Kindertagen ein absoluter Lieblingsfilm meinerseits. Auch heute funktioniert Roman Polanski's perfekte Mischung aus absurdem Humor und klassischem Gruselfilm noch einzigartig gut. Und obgleich es hier überwiegend eher komisch zugeht: die letzten Minuten erzeugen immer noch echte Gänsehaut und haben etwas Fatalistisch-Diabolisches.
2. Nosferatu, eine Symphonie des Grauens Nicht nur rein filmhistorisch der wichtigste, sondern auch rein objektiv wohl immer noch der beste Vampirfilm aller Zeiten. Eine Symphonie zeitloser Schönheit und unsterblicher Furcht.
3. The Lost Boys Jugendabenteuer der 80er trifft auf blutigen Vampir-Horror. Viel mehr als das Guilty Pleasure einer ganzen Generation, sondern auch nüchtern betrachtet ein absoluter Kracher, den es in dieser qualitativ hochwertigen Mischung so nie wieder gab.
4. Near Dark - Die Nacht hat ihren Preis Selber Jahrgang wie The Lost Boys, diesmal nur etwas erwachsener. Roadmovie-Western-Horror-Love Story. Romatisch, melancholisch, knüppelhart und mit einem sensationellen Soundtrack (und dem halben Cast von Aliens - Die Rückkehr).
5. Shadow of the Vampire Wer hätte gedacht, wie strapaziös die Dreharbeiten zu Nosferatu, Symphonie des Grauens wirklich waren? Zum Glück gibt es dieses faktisch absolut akkurate Biopic über die Beziehung am Set zwischen Friedrich Wilhelm Murnau und Max Schreck, die die Kombo Werner Herzog & Klaus Kinski wirken lässt wie Ernie & Bert. -„Die Maskenbildnerin…Die esse ich später!“
Darum geht es: Graf Dracula reist umher, auf der Suche nach einer jungfräulichen Braut. Nach einiger Zeit findet er ein passendes Mädchen bei einer verarmten, adeligen Familie, doch zum finalen Biß steht ihm der mißtrauische Hausdiener im Weg. Es kommt zu einem blutigen Finale.
Und darum lohnt sich Andy Warhols Dracula: Mit Andy Warhol hat der Film relativ wenig zu tun (On its release, the film was promoted with Andy Warhol's name. When asked about how he contributed to the film, Warhol responded that "I go to the parties," following up that "All of us at The Factory contribute ideas.") und mit einer akkuraten Dracula-Verfilmung erst recht nicht. Regisseur Paul Morrissey hätte wohl gerne einen künstlisch anspruchsvollen Avantgarde-Horror gedreht, heraus gekommen ist einer der wohl feinsten Trash-Filme aller Zeiten. Graf Dracula reißt nach Italien, um sich dort vom junfgräulichen Blut einer bettelarmen Familie zu ernähren. Zu dumm nur, dass der kommunistisch eingestellte Stallbursche dem aristokratischen Klassenfeind unabsichtlich immer wieder ein Schnippchen schlägt, in dem er kurz vorher immer die Tochter anknattert, die der inzwischen ziemlich ausgehungerte Fürst als nächste auf dem Speiseplan hat. Da nicht-jungfräuliches Blut diesem nicht bekommt, kotzt er sich direkt im Anschluss die Seele und literweise Blut aus dem Leib. Udo Kier ist im kompletten "Fuck Off, ich geb Vollgas"-Modus und liefert eine Vollblut-Performance jenseits von Gut und Böse ab, Meisterregisseure wie Roman Polanski (der wohl tatsächlich die ursprüngliche Idee dazu hatte) und Vittorio De Sica lassen sich zu Cameos hinreißen und das Finale macht dem schwarzen Ritter aus Die Ritter der Kokosnuss ernsthaft Konkurrenz. Schwer zu empfehlen, neben dem Genuss von in Jungfernblut getunkten Brot und alkoholischen Getränken.