Der semidokumentarische Experimentalfilm Touch me not gewann dieses Jahr bei der Berlinale den Goldenen Bären. Der Sieg wie der Film waren nicht umunstritten und auch unser Autor GoldenEra ist mit der Ehrung des Film nicht zufrieden, was sich alleine schon dadurch zeigt, dass er den Film mit 3,5 Punkten bewertet hat. Hier eine Kostprobe aus seiner Kritik:
[...] Touch Me Not kontextualisiert nicht, greift viele nachdenkliche Fragen auf, ohne sie als solche explizit zu machen oder gar eine Antwort zu finden, und unterliegt dem Irrglauben, durch reines Nachfragen hinter die Körper der Menschen blicken und die Grenzen der Intimität ausloten und zu überwinden zu können. Das ergibt in der Endkonsequenz nicht nur einen leeren, schwer fassbaren und prätentiösen Film, sondern auch einen ärgerlichen, der einen anmaßenden Charakter hat: "How do you feel right now?" zu fragen reicht eben nicht, um zu verstehen, wie sich jemand wirklich fühlt. Genau diese Art des Fragens wird durch den semidokumentarischen und sehr wortlastigen Stil angewendet. Dabei wäre es wohl der bessere Ansatz gewesen, die prägende Frage umzuformulieren: Statt danach zu fragen, wie sich jemand in dem Moment fühlt, hätte man die Frage verhandeln sollen, warum wir nicht auf die intimen Gefühle von außen zugreifen können [...]