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"Modern Family" - Kritik zur finalen Staffel

Stu

Von Stu in "Modern Family" - Kritik zur finalen Staffel

"Modern Family" - Kritik zur finalen Staffel Bildnachweis: © ABC

Die Kultserie Modern Family ist beendet. Mit der elften Staffel wird ein Schlussstrich unter die erfolgreiche Serie gezogen. Hierzulande erschienen die finalen Folgen auf Sky und werden später auch auf Netflix zu sehen sein. Fürs heimische Regal wurde die elfte Staffel nun aber auch auf DVD veröffentlicht.

Inhalt

Die Missgeschicke des Pritchett-Dunphy-Tucker-Clans sind in der letzten Staffel der gefeierten Comedy-Serie so komisch wie eh und je. Als Phil und Claire die Zwillinge babysitten, wird Haley und Dylan klar, dass sie die verantwortungsvolleren Eltern sind. Während Manny sich immer noch von seinem Kummer erholt, versucht Phil weiterhin, eine Bindung zu Jay herzustellen. Und obwohl sie Lily mit einem positiven Selbstbild aufziehen, entdecken Mitch und Cam ihre eigenen Unsicherheiten. Unterdessen vermisst Jay sein Geschäft, Gloria zeigt, dass sie das Zeug zu einer skrupellosen Immobilienmangentin hat, Alex stellt fest, dass Erfolg im Widerspruch zu Mitmenschlichkeit steht, während einer Arbeitspause kommt Claires Zwangsstörung zum Vorschein und Luke verknallt sich in deutlich ältere Frauen. Bei all dem leben die Liebe und das Lachen weiter.

Kritk

Elf Staffeln sind eine beachtliche Anzahl, aber auch wenn waschechte Fans der Sitcom Modern Family es höchstwahrscheinlich anders sehen, so gehört auch diese Serie zu denen, die vielleicht die eine oder andere Staffel zu viel hatten, bis sie schließlich beendet wurden. Bitte nicht falsch verstehen, es gibt keine richtig misslungene Staffel Modern Family, aber es gibt einfach zu viele. Das Konzept, die Ideen, die Figuren, sie alle bieten nicht mehr die Frische und Kraft wie zu früheren Zeiten. Grob gesagt kann man der Comedyserie schlicht und ergreifend attestieren, dass sie nach über elf Jahren der Produktion ausgelutscht ist. Ihr Ende ist keine Bestrafung, sondern viel mehr ein hart erarbeiteter Verdienst.

Mit der elften Staffel fällt der Abschied zum Glück nicht allzu schwer. Es gibt noch genügend amüsante sowie charmante Momente, aber das Feuer von einst lodert nicht mehr so aufbrausend und energetisch. Modern Family ist bereits mit den Staffeln Nummer neun und zehn zu einer gut gemachten und nett gemeinten Routine verkommen. Da änderte auch Nachwuchs oder neue und alte Liebschaften wenig. Eher im Gegenteil. Sie konzentrierten viel mehr das Gefühl, dass die Serie trotz Erweiterungen mehr auf der Stelle trampelt, als wirklich einen Fortschritt zu wagen. Es sie ihr verziehen.

Denn auch wenn hinter der Hochglanzfassade recht biedere Unterhaltung steckte, klassifizierte die Serie von Beginn ihrer Veröffentlichungen an gleichgeschlechtliche Beziehungen und Patchworkfamilien als Normalität und nicht als Modeerscheinung und Sonderfälle.
Nichtsdestotrotz miefte durch die Serie von der ersten Episode an auch immer gestellte Sorglosigkeit. Existenzängste oder ähnliches gehörten fast nie zum Repertoire und selbst Themen wie Homophobie, Rassismus oder Misogynie überdauerten nur selten einen Behandlungszeitraum von drei, vier Pointen.

Nach 250 Folgen ist diese Furcht vor Wahrhaftigen durchaus zu einem Manko geworden. Das Adieu in Richtung Dunphys und Pritchetts kommt von Herzen, aber der Gruß zum Abschied ist dann doch eher für die gute Zeit und nicht unbedingt für Charaktere, mit denen man wirklich mitgelitten und mitgefiebert hat. Fans bekommen aber ein humorvolles wie aber auch tränenzieherisches Finale geboten, dass gewiss auch nach der dritten Sichtung für das eine oder andere Schluchzen sorgt.

Die DVD

© Walt Disney

Die finale Staffel erschien hierzulande am 11. März 2021 via Walt Disney auf DVD (auch eine Komplettbox gibt es). Technisch macht die Veröffentlichung der Staffel auf Disc eine solide Figur. In Sachen Bonusmaterial wäre aber sicherlich noch etwas mehr drin gewesen. Dennoch: Fans machen mit einem Kauf nichts verkehrt. Eine Veröffentlichung auf Blu-ray gibt es aktuell nicht und scheint bislang auch nicht geplant zu sein.

Fazit

Mach's gut, "Modern Family", die Zeit mit dir war schön und unglaublich amüsant, aber gerade in den letzten zwei, drei Jahren hast nicht mehr den taufrischsten Eindruck gemacht. Mit deiner elften und somit letzten Staffel bestätigst du dies - trotz immer noch kurzweiliger Unterhaltung - noch einmal etwas mehr. Danke für Alles, wir werden uns bestimmt öfters wiedersehen, denn von einer Serie wie du es warst verabschiedet man sich nur für einige Zeit. Der Rewatch wird kommen und genossen werden.

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