Konversationskino war selten ermüdender, ereignisarmer und elitärer als in Dag Johan Haugeruds zweiter Installation seines dreiteiligen Diskurses über die Beziehungstrivialitäten Norwegens weißer wohlhabender Mittelschicht. Die einer Tourismus-Reklame würdige Postkarten-Optik ist so austauschbar wie die endlos parlierten Probleme. Dem einzigen ernsthaften wird die dramatische Substanz geraubt. Diese taktlose Trivialisierung begleitet ein professioneller und privater Chauvinismus, der Ärztinnen jede Kompetenz und Sensibilität gegenüber männlicher und besonders schwuler Körperlichkeit abspricht, und die einzige Single-Frau in monogame Männerarme schickt.