Nicht nur die ambivalente Titelfigur, deren psychologische Reifung vorrangig Fatma Sfars differenziertes Schauspiel glaubhaft macht, führt zwei Leben. Auch Mehdi Barsaouis in glatte Hochglanz-Bildern gekleideter Genre-Mix zerfällt in zwei gänzlich verschiedene Werke. Deren thematische und atmosphärische Kontraste erzeugen trotz gemeinsamer Motive dramatische Dissonanzen, die das mangelnde inszenatorische und psychologische Gespür für die Konflikte der Hauptfigur enthalten. Die Bestätigung sexistischer Mythen demontiert die vordergründige Emanzipationsbotschaft, die ähnlich unwahrscheinlich wirkt wie die Ereignisse des handwerklich tadellosen Thriller-Parts.