Mit seiner operatischen Opulenz, ekstatischem Schauspiel und orchestralem Soundtrack schwelgt Guillermo del Toros monumentale Schauer-Elegie in überwältigenden Oberflächlichen. Horror und Hommage verschmelzen zu einem morbiden Melodrama, das die ikonischen Adaptionen des literarischen Stoffs in seine eigene Vision integriert. Aufwendige Sets, Verzicht auf CGI und handwerkliche Effekte verleihen der vielschichtigen Story fesselnde physische Präsenz und klassischen Charme. Shellys feministische Zeitkritik und progressive Radikalität sind trotz der relativen Werktreue nur ein schwaches Echo. Die philosophische und psychologische Komplexität des literarischen Originals sind kaum mehr als pathetische Patina.