Musikalisches Denkmal und persönliche Memoire arrangieren Jane Pollard und Iain Forsyth zu einem mitreißenden Leinwand-Tribute an eine der vielseitigsten Sängerinnen der letzten Jahrzehnte. Bereits der Titel der experimentellen Hybrid-Doku, die auf den Filmfestspielen von Venedig außer Konkurrenz Premiere feiert, verweist auf die sexistische Verzerrung ihrer Biographie. Im Geiste Marianne Faithfuls gleichnamigen Albums, das 1979 eine kreative Neuorientierung markierte, kaschiert das elektrisierende Biopic nicht die biografischen Brüche, sondern macht sie zur kreativen Essenz eines musikalisch und menschlich beeindruckenden Porträts.