Eloquent und energetisch rekapituliert Ferdinando Scianna sein Leben als lose Collage autobiografischer Vignetten. Regisseur Roberto Andò fungiert dabei nicht als neutraler Filter und kritischer Fokus, sondern ergebenes Publikum. Archivarische Einsichten fehlen in der ermüdend gleichförmigen Bilderschau nahezu völlig. Meist nahtlos aneinandergereiht liefern diese Erzählungen ohne faktisches Fundament und objektive Reflexion eine melodramatische Melange aus Autobiografie und Autofiktion. Zeitgeschichtliche Relevanz und ästhetische Erhabenheit von Sciannas Fotos gelten als Gegebenheit. Fotografie erscheint als Hort alter weißer Männer, deren jovialer Klüngelei und Selbstbeweihräucherung als fachlicher Eminenz gehuldigt wird.