“Gelebte Erfahrung” habe den Plot seines spekulativen Crime-Dramas inspiriert, heißt es in Roderick Warichs Regie-Kommentar. Doch augenscheinlich war das nicht seine Erfahrung, die hier durch die kommerzielle Linse einer privilegierten Outsider-Position gefiltert wird. Die unüberbrückbare Diskrepanz zwischen Produktionshintergrund und Thematik provoziert Fragen nach Repräsentation und künstlerischem Zugang, sowie der medialen Übernahme kolonialistischen Paternalismus. Ausweglosigkeit und Ausbeutung marginalisierter Gruppen werden nicht ursächlich untersucht oder lebensnah abgebildet, sondern eskapistisch entrückt. Das voyeuristische Schwelgen im affektierten Leiden der Charaktere ist stilistisch geschliffen, doch ethisch kontaminiert.