In bewusst dissonanter Optik montierte Lana Daher einen überquellenden Schatz archivarischer Zeugnisse zu einer energetischen, mitunter konfusen Prisma der Geschichte Beiruts. Körnige 16mm-Aufnahmen stehen neben VHS-Ästhetik, gestochen scharfe Fotografien neben verwitterten Zeitungsausschnitten aus Nachrichtensendungen. Texturen und Zeitspuren überschreiben lineare Erzählungen und schaffen so ein filmisches Palimpsest, das Aufbruch und Zerfall, Euphorie und Schrecken nebeneinander stellt. Die zentrale Frage des libanesischen Selbstverständnisses wird beständig umkreist, doch nie angegangen. Was bleibt, ist mehr filmästhetische Geste als politischer Akt.