In ihrer packenden Observation zeigt die Regisseurin eine Staatskrise aus nächster Nähe zu den Beteiligten. Die Abwesenheit eines Kommentars und sogar von Personen- und Ortsidentifikationen machen ihre scharfsichtige Bestandsaufnahme zur Herausforderung, doch gehorcht konsequent Ramos Neutralitätsgrundsatz. Das konzentrierte Protokoll ist zugleich fesselnder Politkrimi und bittere Abrechnung mit einem Demokratiekonstrukt, an dessen Grundfesten nicht nur in Brasilien beständig gesägt. Ein Kommentar an die junge Generation wird da zum zynischen Hohn: „In der Politik geht es darum, anderen Gutes zu tun.“