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No Offence - Staffel 1 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in No Offence - Staffel 1 - Kritik

No Offence - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: STUDIOCANAL

Krimi-Fans können sich, wenn sie einmal den deutschen Tellerrand à la Tatort verlassen, bereits seit einigen Jahren regelmäßig kleine Perlen entdecken, die dem Genre frischen Wind verleihen. So auch im Falle der neuen britischen Crime-Serie No Offence von Serienschöpfer und Legende Paul Abbott (Shameless - Nicht ganz nüchtern). Und, wie sollte es bei Abbott auch anders sein, auch seine neueste Schöpfung steckt voller starker Figuren, einer derben und humorvollen Inszenierung und einer gewissen Eigenwilligkeit, die bereits nach wenigen Minuten zu fesseln weiß. Doch No Offence, die in Großbritannien 2015 auf dem Sender Channel  4 lief (und bereits für eine zweite Staffel verlängert wurde), kann noch weit mehr: Die neue Serie zerstört spielerisch Geschlechterstereotypen und typische Klischees und offenbart ein Frauen-Trio, welches nicht nur keck daher kommt, sondern auch trotz der stetigen Grausamkeit und Hoffnungslosigkeit von Manchester(vor einigen Jahren von der Presse noch als Gunchester betitelt) das Verbrechen bekämpft und hierbei am Boden bleibt. Überhaupt sind es gerade Vivienne Deering (Joanna Scanlan), Dinah Kowalska (Elaine Cassidy) und Joy Freers (Alexandra Roach), die der Serie ihre eigene ungewöhnliche Sogwirkung verleihen. Da ergeht es kurzerhand den Verbrechern schlecht, während das taffe Trio auf unorthodoxe Art und Weise einem schwierigen Fall nachgeht.

Story

NO OFFENCE folgt einer Gruppe von Polizisten, die in einem heruntergekommenen Polizeirevier in Manchester arbeiten. Drogenhändler, Brandstifter, Neo-Nazis und Mörder stehen auf der Tagesordnung. Unter Führung der brillanten aber auch etwas durchgeknallten Hauptkommissarin Vivienne Deering lösen sie einen Fall nach dem anderen. Ein besonders verdorbener Serienkiller bringt die eingeschworene Truppe jedoch ganz schön ins Schleudern…

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Kritik

Insgesamt acht Folgen gibt es nun dank STUDIOCANAL seit dem 02.09.2016 endlich im Handel und ein Blick lohnt: Wo andere Krimi-Serien regelmäßig mit gewohnten Konventionen und gängigen Klischees um sich werfen, offenbart No Offence vor allem eines: Mut. Hier gibt es eine originelle, clevere, humorvolle und mit Zoten durchzogene Serie zu bestaunen, die klar ihre starken Frauenfiguren in den Vordergrund stellt. Überhaupt zerrt No Offence (2016 für den BAFTA TV Award nominiert) von seinem klaren Fokus auf die Figuren. Diese sind unterdessen keine wandelnden Abziehbilder, sondern echte Menschen mit Höhen und Tiefen, Ecken und Kanten. So zum Beispiel die Teamleiterin Vivienne Deering, die durch ihre exzentrische Art immer wieder für ein Kloß im Hals sorgt, sich aber dennoch nicht zu schade dafür ist, sich die Hände selbst auch im Dienst schmutzig zu machen. Von Korrektheit versteht indes die impulsive Dinah Kowalska sowieso nichts: Als alleinerziehende Mutter kann sie nicht nur ihr Privatleben im Zaun halten, sondern sucht auch gerne den nicht ganz korrekten Weg, um einen Fall zu lösen. Manchmal auch ohne Rücksicht auf Anstand und Moral. Dagegen kann die noch scheue Joy Freers als klarer Gegenpart punkten. Mit ihrer neuen Position als Sergeant ist sie klar die Bodenhaftung des Teams. Eine explosive Mischung, die aber immer wieder funktioniert und von Fall zu Fall zum Erfolg führt. Diese wiederrum passen sich klar Manchester an. Einer Stadt im Aufwind, doch Armut und Reichtum der britischen Gesellschaft sind selten so dicht beieinander. Was folgt sind Drogen, Organhandel, häusliche Gewalt sowie ein schwieriger Fall rund um einen Serienkiller, der Mädchen mit Down-Syndrom tötet.

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Die Fälle sind unterdessen komplex und sorgen stets für einige Überraschungen. Und wo der Ton gegen Ende regelrecht düster wird, bringen zumindest die derben Sprüche sowie der typisch britische Humor eine gewisse Auflockerung. Dies trifft auch auf die Hauptcharaktere zu, die auch gerne ihren Mann in die Ausnüchterungszelle werfen oder sich konspirativ auf der Damentoilette austauschen. Hier können sich Joanna Scanlan, Elaine Cassidy und Alexandra Roach regelmäßig von ihrer besten Seite zeigen. Insgesamt also acht spannende und unterhaltsame Episoden, die insgesamt hervorragende Krimi-Unterhaltung parat halten.

Blu-Ray

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Technisch gesehen gibt es bei STUDIOCANAL erneut nichts zu bemängeln. Das Bild (1920x1080i -1.78:1) ist kräftig und trotz kleinerer Schwächen sehr scharf. Gerade der Kontrast kann überzeugen, sodass auch die dunklen Passagen gekonnt in Szene gesetzt werden können. Gleiches gilt auch für den Ton – vorliegend in Deutsch DTS-HD MA 5.1 und Englisch DTS-HD MA 2.0 – der zumindest auf Deutsch eine gute Figur macht. Warum jedoch nicht O-Ton 5.1 auf die Scheibe gelangt ist, bleibt uns ein Rätsel. An Extras gibt es zudem Geschnittene Szenen, Interviews mit Cast & Crew und ein kleines Feature. Nicht viel, aber für Fans einen Blick wert.

Fazit

No Offence ist eine erfrischende, originelle, überraschende, spannende und herrlich moderne Krimi-Serie, die ganz klar von ihren starken Frauenfiguren lebt. Diese sind taff, hart und vor allem: Menschlich. Zudem bieten die komplexen Fälle gute Unterhaltung und insgesamt die Serie eine Ausstattung sowie ein unverbrauchtes Manchester, welches begeistert. Eine klare Empfehlung für Genre-Fans und Liebhaber.

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