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"Orange is the New Black" - Staffel 1 - Kritik

Stu

Von Stu in "Orange is the New Black" - Staffel 1 - Kritik

"Orange is the New Black" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: © Studiocanal / Netflix


Schnell haben sich die Eigenproduktionen von Netflix den Ruf von hochklassiger Unterhaltungsware erarbeitet. Vor allem im Bereich der Serien konnte der Streamingdienst, dessen Name nicht erst seit der Markteinführung in Deutschland in aller Munde ist, Presse und Publikum überzeugen. Spitzenreiter der Popularität bildet dabei gewiss „House of Cards“ mit Kevin Spacey, aber auch Produktionen wie „Marco Polo“, „Bloodline“, „Daredevil“ und „Unbreakable Kimmy Schmidt“ sorgten in der Vergangenheit für (gute) Publicity. Welche Serie innerhalb dieser Aufzählung noch fehlt ist „Orange is the New Black“ von Showrunner Jenji Kohan, der Schöpferin der bekannten Dramedy-Serie „Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn“.

Orange is the New Black“ beruht auf den gleichnamigen Buch von Piper Kerman, die die Serie als Produzentin betreut. Kerman musste 2005 für mehrere Monate ins Gefängnis, da sich nach dem College einmalig für ihre damalige Lebensgefährtin, die Mitglied eines Drogenrings war, Geld außer Landes geschmuggelt hatte. Jahre später, Kerman war mittlerweile mit einem Journalisten verlobt, wurde ihre Ex verhaftet. Diese schwärzte sie an und schon musste Kerman, eine Frau aus der oberen Mittelschicht, in den Knast. Ihr Buch beschrieb diesen Culture Clash und dies äußerst erfolgreich. Kein Wunder das Jenji Kohan und Netflix daraus eine Serie machten.

Und diese ist, zumindest in ihrer ersten Staffel, richtig gut. „Orange is the New Black“ gelingt mit spielerischer Leichtigkeit der Spagat zwischen leichtem Humor und großem Drama. Zwar leidet vor allem die Auftaktepisode am eigenen, erzählerischen Gewicht, doch bereits in der zweiten Folge, wenn Hauptfigur Piper Chapman (Taylor Schilling, „Argo“) endgültig im Knast angekommen ist, wirkt die Narration wesentlich vitaler. Das entsteht vor allem dadurch, dass die Serie keine ihrer Figuren als bloße Schablone darstellt. Nach und nach erfahren wir mehr über ihre Vorgeschichten, ihre Schwächen, ihre Stärken, ihre Dynamiken innerhalb der Gefängnismauern. Vor allem Katie Mulgrew („Star Trek Voayger“-Fas als Cpt. Janeway bekannt) als russische Küchenpatriarchin Red erweist sich als vielseitige Figur, die man zugleihen Teilen hassen wie lieben kann.

Orange is the New Black“ wirkt dazu auch noch regelrecht frei bei den Entwicklungen. Die Serie nimmt realer, gesellschaftlich Kontexte und erschafft damit die Figuren. Das Ergebnis sind Figuren die zum einen lebensecht wirken, zum anderen ihre sozialen Umfelder wiederspiegeln, ohne allerdings dabei zu reinen Studienobjekten zu verkommen. Durch diesen realistischen Konsens entwickelt „Orange is the New Black“ eine faszinierende wie packende, zweite Ebene. Aus der Geschichte der Piper Kerman wird somit auch ein höchst unterhaltsamer wie aufschlussreicher Diskurs über die Lebensschichten der USA.

© Studiocanal

Die Blu-ray: Der technische Aspekt der Blu-ray von Studiocanal (im Handel erhältlich) ist einwandfrei. Als Extras wartet ein Audiokommentar, eine Outtakes-Sammlung sowie diverse, wirklich sehr informative Featurettes über die Entstehung der Serie. Alles in allem eine wirklich gute Blu-ray-Veröffentlichung.

Fazit: Vier Staffeln gibt es bereits von „Orange is the New Black“ und nach der ersten Staffel weiß man auch warum die Serie bei Netflix so erfolgreich ist. Tolle Figuren die nicht bloß Abziehbilder sind und wirkliche Entwicklungen durchmachen, gepaart mit viel Witz und Gefühl machen aus dieser Netflix-Eigenproduktion den erneuten Beweis, dass der Streamingdienst für Serien anscheinend wirklich den genau richtigen Riecher hat.

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