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"Rosemary's Baby" - Die komplette Serie- Kritik

Stu

Von Stu in "Rosemary's Baby" - Die komplette Serie - Kritik

"Rosemary's Baby" - Die komplette Serie- Kritik Bildnachweis: © Studiocanal

Er gilt als einer der besten Horrorfilme aller Zeiten. Gemeint ist nicht „The Shining“ oder „Halloween – Die Nacht des Grauens“, sondern „Rosemaries Baby“ von Roman Polanski. Doch sollte man nicht vergessen, dass der Film auf dem gleichnamigen Roman von Autor Ira Levin stammt, der auch die Vorlage zu „Die Frauen von Stepford“ lieferte und obendrein sogar noch einen Fortsetzungsroman zu „Rosemaries Baby“ verfasste, der ebenfalls verfilmt wurde, jedoch niemals die Qualität und vor allem Popularität von Polanskis Film erreichte. Beide Teile von Levins Romanen standen nun Pate für eine „Rosemary’s Baby“-Serie. Vielleicht sollte man die TV-Produktion deswegen nicht als Remake des Horrorfilms von 1968 ansehen, sondern mehr als Neuverfilmung der literarischen Vorlage.

Doch auch wenn man sich als Zuschauer so diesem Projekt nähert, fällt es zum einen schwer Polanskis Film außen vor zu lassen und die Serie wirklich ab gelungen zu bezeichnen. Zoe Saldana spielt hier Rosemary Woodhouse, die mit ihrem Mann nach einer Fehlgeburt nach Paris zieht und somit in den illustren Kreis von Roman und Minnie Castavet gelangt. Der Beginn eines wahren Höllentrips, denn nach einem seltsamen Traum wird Rosemary schwanger und langsam aber sicher zeichnet es sich ab, dass mit den Castavets etwas nicht stimmt. Wollen sie vielleicht ihr Baby rauben, sind sie Psychopathen, die Rosemary verfolgen, oder gehören sie vielleicht einem geheimen Kult an? Buch- und Filmkenner wissen die Antwort, immerhin gehört Polanskis „Rosemaries Baby“ definitiv zu einem der Filme, die man einmal gesehen haben sollte. Die Serie „Rosemary’s Baby“ gehört hingegen zu den TV-Erzeugnissen, die man eher großräumig meiden sollte.© Studiocanal

Das hat diverse Gründe. Da wäre zum einen, dass die Geschichte elendig gestreckt wird. Die Mini-Serie ist teilweise so langsam erzählt, dass jeglicher Versuch von Spannungsaufbau sabotiert wird. Nichts gegen eine gemächliche Narration, bei Polanski geht es ja auch nicht gerade rasant zu, aber wenn man als Zuschauer das Gefühl entwickelt, die Serie ergötzt sich mehr an ihrer Pariser Location, statt wirklich versuchen zu wollen, die Geschichte interessant und vor allem fesselnd weiterzuentwickeln. Dazu zeigt sich, dass die Serienmacher scheinbar nicht wirklich auf die absolute Leise-statt-Laut-Methodik der Vorlage sowie des Films vertrauen und immer mal wieder kleinere Horrorelemente in die Handlung einbauen, die mehr an „Das Omen“ erinnert und stilistisch sich nicht wirklich einpassen will. Allgemein scheint die Serie nicht wirklich der Imagination zu trauen. Zu viel wird visualisiert. Der eigentliche Schrecken dahinter,  das Dunkle des Mytischen, wird teils unschön ans Licht gezerrt. Das tut der Atmosphäre nicht gut.

Ein weiterer und dabei besonders großer Schwachpunkt ist vor allem Hauptdarstellerin Zoe Saldana. Der gelingt es zu keiner Zeit die ansteigende Paranoia ihrer Figur überzeugend zu vermitteln. Da wo Mia Farrow zerbrechlich wie eine Puppe durch den Film schlich und nach und nach jegliche Kontrolle über die verschiedenen Ebenen ihres Lebens verlor, huscht Saldana im entnervten Dauerwinsel-Modus durch die Handlung. Da will keine Empathie aufkommen.

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Die DVD: Studiocanal bringt "Rosemary's Baby" für das deutsche Heimkino heraus. Seit dem 21. Januar 2016 kann man die Serie im Handel erwerben. Technisch geht die Veröfentlichung absolut in Ordnung. Als Extras gibt es ein kleines Making-Of sowie eine kurze Dokumentation über die Bauten des Films. Insgesamt eine eher enttäuschende Extra-Ausbeute. Die Serie gibt es auch auf Blu-ray, die uns zur Rezension aber leider nicht zur Verfügung stand.

Fazit: Wenn ihr Polanskis Film nicht kennt und mit dieser Mini-Serie liebäugelt, dann tut euch keinen Zwang an. Aber seid gewiss, dass der Griff zum Filmklassiker die bessere Wahl ist. Die weitaus bessere sogar.

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