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Sons of Anarchy - Season 5 - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in Sons of Anarchy - Season 5 - Kritik

Sons of Anarchy - Season 5 - Kritik

Es war ein hartes Jahr für alle „Sons of Anarchy“-Fans: Immerhin endete letztes Jahr im Dezember eine der besten Crime-Serien der letzten Jahren. Eine shakespearehafte (lose basierend auf Hamlet) Geschichte voller Leid, Verrat, Hoffnung und dem Wunsch nach Freiheit. Voller Konflikte und Bruderband, welches durchaus auch tödlich endete. Hier in Deutschland sind wir davon aber noch ein Stückchen entfernt (vielleicht auch zum Glück) und so erschien am 26.02. endlich Staffel 5 (dank Twentieth Century Fox) auf DVD und Blu-Ray. Grund genug, um auf die Ereignisse der für „SOA“-Verhältnisse ungewöhnliche Staffel zu werfen. Denn die Nachbeben von Staffel 4 sind immer noch allgegenwärtig und viele Fragen plagen den Zuschauer: Wie wird es mit dem Chapter weitergehen? Kann sich Jax (Charlie Hunnam) als Präsident etablieren und sich gegen Clay (Ron Perlman) behaupten. Was geschieht mit Tara (Maggie Siff) und Gemma (Katey Sagal)? Und was passiert mit Otto (von Kurt Sutter selbst gespielt)? Wie positionieren sich die neuen Figuren in der Serie (unter anderem Lee Toric - Donal Logue)? Viele Fragen, die nach und nach eine Staffel offenbaren, die vielleicht nicht mit einem Knall endet, dafür aber schleichend in die Finsternis führt.

Handlung: Als neuer SAMCRO-Boss hat es Jax mit skrupellosen Gegnern und bitterem Verrat zu tun. Während Gemma um die Kontrolle über die Familie kämpft und der blutrünstige Clay auf Rache sinnt, wird Jax von den Sünden seiner Vergangenheit eingeholt. Es geht um neue Bündnisse, Freundesmorde und um Loyalitäten, die auf eine harte Zerreißprobe gestellt werden. Jetzt, wo die Wahrheit ans Licht kommen könnte, muss Jax alles tun, um das Erbe der Bruderschaft zu sichern und seine Familie zu schützen – auch wenn er dafür den ultimativen Preis zahlen muss…

Schöpfer und Autor Kurt Sutter muss man vieles zu Gute halten: Nicht nur, dass er seine Figuren konsequent in Szene setzt (inklusive dem düsteren wie martialischen Ausdruck) und diese auch gerne verabschiedet, sondern, dass er seine Szenerie auch durchweg bis zum bitteren Ende zelebriert. Und so war es bereits Staffel 4 die uns oftmals mit einem weinenden, gar schon wütenden, Blick zurückgelassen hat (am Ende jedoch auch Ironie und Mut bewiesen hat). Doch besonders das Finale hatte es in sich: War es doch gerade dieses, welches bei SAMCRO alle Karten neu gemischt hat. Ein Scherbenhaufen, der in der neuen Staffel zu vielen Konflikten und einer Menge Fragen führt. Während so ein kleines emotionales Aufräumen von statten geht, wartet jedoch bereits die nächste Gefahr in Form von Damon Pope (Harold Perrineau), der jedoch keineswegs ein klassischer Gegner der SONS ist. Viel eher wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die viele der geliebten Figuren regelrecht mitreißt und eine wechselseitige Staffel offenbart, die mal Hoffnung, mal Leid und vor allem eine sehr destruktive Art verstreut.

Die guten Qualitäten von „Sons of Anarchy“ bleiben hierbei natürlich auch in der neuen Staffel erhalten: Jede Menge (bodenständige) Gewalt, ein Vater-Sohn Konflikt voller Missgunst, Geheimnissen und Rachegefühlen, und eben ein Chapter, welches oftmals mehr zerrissen als geeint scheint. Die Charaktere unterdessen befinden sich in Staffel 5 scheinbar im freien Fall und entwickeln völlig neue Züge, was der Serie wahrlich gut tut. Nicht nur Jax wird immer wieder vor einem Spiegel gestellt, in dessen Bildnis er immer mehr in vielen Belangen Clay gleicht. Nein, auch der Rest, hier besonders Otto, Tara und Gemma (überhaupt bietet die Staffel gerade weiblich einiges an Kraft) positionieren sich neu und offenbaren auch neue Stärken – aber auch Schwächen. Somit ist von der einstigen Bruderschaft zu Beginn der Serie nur noch ein kleiner Schatten seiner selbst übrig. Gut so, denn nur selten erlebt man eine solche Konsequenz. Kurt Sutter hat hier definitiv gut von Shakespeare gelernt und dadurch eine düstere wie wilde Reise inszeniert, die eben nur eine Richtung kennt: Den Abgrund.

Daher bietet Staffel 5 auch deutlich mehr Alleingänge und Einzelgänger, was zu folgenschweren Entscheidungen führt. Und auch in Sachen Gewalt bietet der vermeintliche Kampf gegen Damon Pope eine neue Dimension. Das Staffelfinale „J'ai Obtenu Cette“ („I Got This“) zeigt uns ebenfalls eine finstere Konsequenz: Weder gibt es hier einen ausufernden Showdown, noch wie zuletzt so oft ein blutiges Finale. Viel eher zeigt uns Sutter eine Grausamkeit, die schon jetzt bitter auf Staffel 6 zeigt. Erneut sind die Karten neu gemischt. Die Spirale des Wahnsinns und des Leids schreitet voran. Herrliches TV-Entertainment, welches man als Fan des Genres gesehen haben sollte.

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Blu-Ray: Technisch gesehen, ist die Blu-Ray von Twentieth Century Fox einmal mehr ohne Tadel. Das Bild sowie der Ton sind kräftig und passend, während vor allem die Extras für Fans der Serie interessant sind. So liegen auf den Scheiben unter anderem Entfallene Szenen, Audiokommentare zu ausgewählten Episoden sowie 4 Episoden im längeren „Creators Cut“. Daneben gibt es Spaß am Set zu besichtigen und kleinere Dokus/Features vom Dreh und Kurt Sutter selbst. Zudem ist das Frontcover sehr gelungen und lässt sich daher gut ins Regal stellen. Auf jeden Fall einen Kauf wert.

Fazit: „Sons of Anarchy“-Staffel 5 führt konsequent die Qualität und Finsternis der Serie fort. Und noch viel mehr: Serienschöpfer Kurt Sutter präsentiert uns eine bittere Reise von SAMCRO, in dessen Episoden sich ganze Charaktere komplett wandeln. Egal ob Tara, Jax oder Gemma. Alles wird neu aufgestellt, alte Banden zerstört und mit Damon Pope ein Gegner offenbart, der gehörig zur düsteren Reise beiträgt. Es ist daher eine Staffel voller Leid und einem Finale, welches gar schon eine psychische Grausamkeit offenbart. Nur schade, dass nun wieder Warten angesagt ist.

Wertung: 9/10

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