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Southcliffe - Die komplette Serie - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in Southcliffe - Die komplette Serie - Kritik

Southcliffe - Die komplette Serie - Kritik Bildnachweis: © Polyband

Warum es insgesamt fast vier Jahre gedauert hat, bis uns die britische BBC Mini-Serie Southcliffe im Handel erreicht hat, ist wohl ein kleines Mysterium. Denn immerhin konnte die Serie zwei BAFTA Awards gewinnen und wurde 2013 durchaus mit einigen positiven Kritiken belegt. Nun kommt auch endlich der deutsche Zuschauer in den Genuss der vier Episoden von jeweils 45 Minuten – jedoch leider ohne eine deutsche Synchronisation. Einen Blick wert ist die Serie von Sean Durkin aber dennoch: Immerhin ist sie neben seiner imposant düsteren wie melancholischen Inszenierung vor allem auch hervorragend besetzt. Alle Darsteller ergeben hier eine insgesamt beeindruckende Leistung, die auf jeden Fall im Gedächtnis bleibt. Zudem bietet die Geschichte rund um einen Amoklauf sowie eine mysteriöse verschworene Dorfgemeinschaft viele interessante Ansätze, die trotz des schwierigen Erzählstils eine gewisse Faszination verströmt. Die Reise in die verschlafene Kleinstadt Southcliffe mit ihren vielen Geheimnissen und einer dunklen Vergangenheit bietet somit ein kurzweiliges Sehvergnügen, welches besonders Genre-Fans begeistern könnte.

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Story

Als der Morgen in der verschlafenen Kleinstadt Southcliffe anbricht, fallen unzählige Schüsse und reißen die Bewohner aus dem Schlaf. Die Überlebenden in dieser eng verbundenen Gemeinde werden mit einem unfassbaren Horrorszenario konfrontiert, das verheerende Auswirkungen auf die Stadt hat. Der Journalist David Whitehead berichtet über die Tragödie und kehrt in die Kleinstadt zurück, in der er aufgewachsen ist. Er sucht in der zerrütteten Gemeinde nach Antworten und stößt dabei auf seine eigene düstere Vergangenheit.

Kritik

Southcliffe hat allerdings neben seiner sehr kurzweiligen Erzählung – immerhin nur 4 Folgen mit jeweils 45 Minuten – mit noch einem größeren Problem zu kämpfen: Dem Erzählstil. Denn wo der Zuschauer gleich zu Beginn mit dem tragischen Amoklauf konfrontiert wird, entspinnt sich danach ein Figurenballet, hier besonders rund um den Einzelgänger Stephen (Sean Harris), das Ehepaar Claire (Shirley Henderson) und Andrew (Eddie Marsan) sowie dessen Tochter Anna (Kaya Scodelario) sowie den Reporter David Whitehead (Rory Kinnear), welches nicht nur zwischen den Zeitebenen hin und her springt, sondern auch oftmals die Perspektive wechselt. Alle Figuren haben etwas mit dem Amoklauf zu tun, mit Motiven, einer gewissen Tragik sowie Trauer. Aber einen richtigen roten Faden bekommt der Zuschauer nicht. Dies ist insofern schade, weil Southcliffe durch seine Inszenierung ein wirklich großes Potenzial besitzt. Für die Geschichte braucht der Zuschauer aber auf jeden Fall Geduld. Und selbst dann ergeben sich am Ende viele Fragen, die einfach offen bleiben. Leider.

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Dies betrifft indes auch die unzähligen Nebenfiguren und Nebenplots, die an einigen Stellen nicht zu Ende erzählt oder gedacht werden. Der Schatten der Vergangenheit und die vielen interessanten Ansätze werden somit nicht in Gänze genutzt. Einzig den wirklich fabelhaften Darstellern – allen voran Sean Harris als schweigsamer Einzelgänger Stephen – sowie der gelungenen Inszenierung ist es zu verdanken, dass das Gesamtkonzept dennoch aufgeht. Gerade die Landschaft ist grandios fotografiert und untermalt die Stimmung der kleinen Stadt, ihre Verschworenheit, die Geheimnisse und das Unglück. Hier wurde wahrlich fantastische Kameraarbeit geleistet. Der Rest ist somit kurzweilige Drama-Unterhaltung für Genre-Fans, die wohl besonders zwischen den Zeilen lesen können und sich auf das menschliche konzentrieren. Dann ist es auch nicht so schlimm, dass am Ende einige Figuren und Fragen offen zurück bleiben.

DVD

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Die DVD von Polyband/WVG (seit dem 24.02. im Handel erhältlich) macht insgesamt einen guten technischen Eindruck. Das Bild ist trotz der technischen Möglichkeiten kräftig und durchaus scharf. Und auch der Ton – vorliegend in Englisch (Dolby Digital 5.1) – erzeugt einen relativ guten Raumklang. Allerdings gibt es keine deutsche Tonspur. Die Serie kann nur auf deutsch per Untertitel gesichtet werden.

Fazit

Southcliffe ist eine an vielen Stellen erschütternde, aber auch sehr kurzweilige Mini-Serie mit tollen Darstellern und einer gelungenen düsteren Inszenierung. Allerdings ist die Sprunghaftigkeit sowie der fehlende Fokus auf Figuren und Handlung ein Problem. Einen roten Faden gibt es nicht, sodass der Zuschauer oftmals alleine mit dem schwierigen Stoff bleibt. Dennoch können Genre-Fans einmal einen Blick riskieren.

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