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Spartacus: War of the Damned - Kritik

OnealRedux

Von OnealRedux in Spartacus: War of the Damned - Kritik

Spartacus: War of the Damned - Kritik
Story: Gaius Claudius Glaber ist tot. Seit seiner Niederlage sind viele Monate vergangen und die Rebellenarmee – angeführt von Spartacus und seinen Generälen Crixus, Gannicus und Agron – erringt einen Sieg nach dem anderen. Die Zahl der befreiten Sklaven und damit auch die der Rebellen steigt unaufhaltsam, sodass Spartacus mehr denn je entschlossen ist, die Römische Republik zu bezwingen. Währenddessen hofft der Senat in Rom auf Marcus Crassus. Der reiche und strategisch denkende Politiker respektiert seinen Gegner und vermeidet die Fehler von Glaber und dessen Vorgängern. Und bei seinem Plan, die Rebellion niederzuschlagen, kann sich Crassus auf die Unterstützung des jungen und unnachgiebigen Julius Caesar verlassen.

Die Legende von Spartacus ist seit je her eine Geschichte voller Ungerechtigkeit, dem Kampf um die Freiheit, eine voller Blut sowie schließlich auch eine des Unterganges. Freiheit und Tod lagen in der Vergangenheit oft dicht beieinander, doch bei dem Namen Spartacus wurde das höchste Gut des Menschen gar zum Sinnbild für den Krieg gegen einen barbarischen Feind. Obgleich dieser selbst den Aufstand als barbarisch und niederträchtig bezeichnete. Kein Wunder also, dass die gleichnamige Serie des Senders STARZ in den letzten Jahren zum absoluten Kult wurde. Die Mischung aus ausufernder Freiheitsschlacht, brachialer Gladiatorenkämpfe, höchst dramatischem Figurenspiel sowie blutiger Posse, war regelrecht eine Offenbarung im Free-TV. Eine Serie die auf gewohnte Konventionen verzichtete, gerne provozierte (Stichwort Gewalt und Sex) und mit Andy Whitfield einen Hauptdarsteller besaß, der Spartacus gekonnt zum Leben erwecken konnte. Umso tragischer war da der vorzeitige Tod von Whitfield, der schließlich dem Kampf um den Krebs unterlag.

Doch der Kampf auf dem Bildschirm sollte weitergehen: Wo „Blood and Sand“ noch oftmals in den Kinderschuhen steckte und Gewalt recht holprig über Teile der Geschichte und Charaktere stellte, folgte mit „Spartacus: Gods of the Arena“ eine gar schon Shakespearhafte Erzählung voller Korruption, Freundschaft, Hass und dem Wunsch nach einer gottgleichen Anbetung. Doch auch eben eine, die Ketten sprengen sollte. Mit Dustin Clare als martialischen Gannicus, Peter Mensah als beständigen wie gerechten Oenomaus, Manu Bennett als Naturgewalt Crixus sowie Lucy Lawless als durchtriebene Lucretia, gab es zudem ein Darsteller-Ensemble, welches zu begeistern wusste. Das Konzept des Prequels ging (als Übergangslösung) vollends auf und bescherte den Zuschauer ungeahnte Einblicken in die Geschichten hinter dem eigentlichen Spartacus. Etwas, das der darauf folgenden Geschichte von „Vengeance“ einen gehörigen Schub geben sollte: Denn abseits von Sklavenaufstand, elitärer Machtausschweifungen der Römer, politischer Grabenkämpfe sowie der Frage nach Gerechtigkeit, sind es vor allem die Charaktere von „Spartacus“, die viel von der eigentlichen Faszination ausmachen. Alle haben Hoffnungen, Wünsche, Träume und Ängste, woraus sich immer wieder viele kleine Nebenplots ergeben, welcher der Serie Tiefe verleihen. Zugegeben, dies ist keineswegs Oscarverdächtig, verpackt sie doch die geschichtlichen Ereignisse der Jahre 73–71 v. Chr. in ansprechende Unterhaltung, kann aber immer wieder eine emotionale Ebene erschaffen, die abseits von Blut, Fleisch und Flüchen gehörig Interesse streut.

Währenddessen hatte in „Vengeance“ auch ein neuer Hauptdarsteller die Rolle des Spartacus übernommen: Liam McIntyre. Keine leichte Aufgabe, war es doch gerade Whitfield, der bei Fans zum Kult der Serie beitrug. Und ja, noch in der zweiten Staffel hatte McIntyre mit den riesigen Fußstapfen zu kämpfen, die ihm hinterlassen wurden. Doch mit Beginn der nun erscheinenden dritten Staffel (ab dem 15.08. endlich auf DVD/BD im Handel erhältlich) der Reihe, ist er mit seiner Präsenz, Kraft sowie dem Ausdruck endlich angekommen. Überhaupt bietet nun der krönende wie traurige Abschluss der Reihe mit „War of the Damned“ einen klaren Höhepunkt. Während das Ende unausweichlich erscheint, und auch den geneigten Zuschauer mehr als bekannt sein dürfte, folgen in den finalen 10 Folgen der letzten Staffel die größten Schlachten, ein spannendes Duell zweier Giganten sowie ein blutiges Katz- und Mausspiel durch Italien, welches mehr als einmal seinen Tribut fordert. Während sich gerade gegen Ende das Tempo nochmals steigert (was leider auch etwas Spannung wegnimmt), erleben wir ein Leiden der Figuren, welches uns mitnimmt, selber wütend macht und die Hoffnung bis zuletzt aufrecht erhält, dass uns die Autoren eine andere Version der Geschichte bieten. Dies ist wahrlich höchst faszinierendes Action-TV, das fesselt.

Was „War of the Damned“ indes abermals auszeichnet, sind seine Figuren: Zwar können hier nicht alle, gerade im späteren Verlauf, ihr Charisma voll ausspielen, doch die Armee Spartacus bleibt zu jeder Zeit eine, derer man gerne folgen würde. Zudem gelingt es der Serie sich gekonnt weiterzuentwickeln: Wo zuvor der glorreiche Held im Fokus stand und einzelne Duelle wie Machtspiele die Szenerie bestimmten, gibt es nun endlich das große Ganze: Das Kriegsheer inklusive großer Schlachten und dem wahren Kampf der Sklaven. Dies gefällt und zeichnet sich vor allem durch eine brachiale wie blutige Reise aus. Homosexualität ist hierbei ebenso Normalität, wie starke Frauenfiguren, verbitterte Kämpfer sowie die Erkenntnis, dass es scheinbar nur einen Ausweg gibt. Zudem gelingt es „War of the Damned“ kein klischeehaftes Gut oder Böse Schema zu offenbaren. Natürlich sind die Fronten klar getrennt, doch innerhalb der Römer gibt es immer wieder Lichtblicke, die Hoffnung streuen. Und nicht nur dies, angesichts eines Riesen wie Crassus (eindringlich und finster von Simon Merrells gespielt), ist es faszinierend mit anzusehen, wie hier nicht nur ein Vater-Sohn-Konflikt entsteht, sondern auch Senatoren-Spiele sowie gar  Caesar (Todd Lasance) selbst, ohne Mühen mit in die Handlung eingebettet werden.

Letztlich macht ein Großteil der Faszination hinter „Spartacus“ natürlich die Inszenierung aus: Wo das Blut gleich Literweise über den Bildschirm verteilt wird, Köpfe fliegen und auch sonst eher nicht zimperlich mit martialischer Gewalt umgegangen wird, schlägt schnell der Moralalarm aus. Und auch die recht freizügige Inszenierung der Fleischeslust, war seit je her ein Teil der offenen Kritik an der Serie. Doch sei es drum, wo die Gewalt ein Stilmittel zur Untermalung der eigentlichen Geschichte dient, ist die Frage nach dem Sex wohl schwieriger zu beantworten. Letztlich hätte sie auch vollkommen fehlen können, ohne dass es der Serie geschadet hätte. Sie dient als Provokation, als Mittel zum Durchbrechen eines bestimmten Konservatismus sowie einer Moralität. Dies mag gefallen, oder eben auch nicht. Letztlich muss dies der Zuschauer für sich selbst entscheiden. Doch wo „Game of Thrones“ sowie „Vikings“ es zu ihrer Stilmitteln erklärt haben, war selbst „Spartacus“ noch längst kein Vorreiter. Was bleibt ist schlichtweg, abseits von einigen schlechten CGI-Momenten, eine Atmosphäre wie ein Kunstwerk. Und dies hat die Figur des Spartacus nun wahrlich verdient.

Fazit

Spartacus: War of the Damned” ist der krönende Abschluss einer langen blutigen Reise, die nun leider ihr bitteres Ende gefunden hat. Doch was uns abermals von Serienschöpfer Steven S. DeKnight geliefert wird, ist höchst spannendes, actionreiches, brachiales wie künstlerisches Abenteuer-Fernsehen, das uns den Kampf des Spartacus als beste Unterhaltung präsentiert. Einem Kampf um die Freiheit, der mit grandiosen Charakteren, tollen Schlachten sowie einem dramatischen Höhepunkt genau das liefert, was sich Fans gewünscht haben. Somit bleibt ein weinendes sowie lachendes Auge nach Episode 10 zurück sowie die bittere Erkenntnis, dass Freiheit manchmal einen tödlichen Preis besitzt.

Wertung: 8,5

Blu-Ray: Technisch gesehen ist die dritte Staffel auf HD ohne jeglichen Makel. Kräftig in Farben, prächtig im Bild sowie stark im Sound, gibt es einen wahren Action-Reigen in High-Definition. Wobei vor allem der O-Ton eine absolute Referenz darstellt. Die Extras, die sich allesamt auf der vierten Disc befinden, können ebenfalls den Fan begeistern. So gibt es Einblicke in die Entstehungsgeschichte der Serie, in das Training der Darsteller sowie erweiterte Szenen. Für Fans ein Pflichtkauf.


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