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Tag 1: Ich brauche Stift und Papier

Stu

Von Stu in Stu schaut "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus"

Tag 1: Ich brauche Stift und Papier Bildnachweis: © RTL
Jeder möchte die Welt verbessern und könnte es auch - wenn er nur bei sich selber anfangen würde.

Karl Heinrich Waggerl (1897-1973), östr. Schriftsteller

Wahrscheinlich hat sich RTL dieses Zitat zu Herze genommen, oder der Kölner Privatsender hat auf die lauten Stimme gehört, die sich – meiner Meinung nach zu recht – darüber beschwert haben, dass die Campklasse von 2015 alles andere als unterhaltsam war. Gestern um 21:15 musste RTL dann beweisen, dass das letzte Jahr ein Versehen war. Zugegeben, die diesjährigen Teilnehmer waren bereits auf dem Papier vielversprechend. Doch die Macher von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ gingen lieber auf Nummer sicher und gaben - dank der BILD-Zeitung nicht mehr ganz so –die ein oder andere Veränderung/Überraschung bekannt.

Als da wären: Die Camper treffen erst dann zusammen, kurz bevor das Abenteuer los geht und die Kamera in Bereitschaft stehen. Vorheriges Beschnuppern im Luxushotel gibt es nicht. Des Weiteren gibt es jetzt zwei Camps, die jeweils mit sechs Kandidaten befüllt werden. Es gibt das altbekannte Base Camp und das neue mit dem wunderschönen Namen Snake Rock. Hier kurz die Aufteilung der Camper:

Im Base Camp sind Brigitte, David, Ricky, Gunther, Sophie und Jenny

Im Camp Snake Rock sind Thorsten, Rolf, Nathalie, Helena, Menderes und Jürgen

© RTL

Aber jetzt mal zum Inneren der Stinkfrucht: Wie war’s denn so? Ganz ehrlich, normalerweise halte ich die Eröffnungssendung immer für eine der schwächsten innerhalb der zwei Wochen Camp-Wahnsinn. Das liegt vornehmlich daran, dass erstmal alles eingeführt, aufgebaut und angeteasert werden muss. Kann der nicht mit dem? Will die was von dem? Hält sie das aus? Hat sie oder er sich schon jetzt übernommen? Dies alles findet sich nun auch wieder, allerdings kam es mir so vor, als ob diese expositionellen Fragen bereits in den ersten 20 Minuten abgearbeitet wurden. Was dann folgte was große Hoffnung, denn alle Kandidaten zeigten sich von ihrer „besten“ Seite.

Alleine in Folge 1 gab es so viele sensationelle Zitate, dass mir vor Freude fast schwindelig wurde. Nach Ende der Sendung habe ich mir geschworen, bei den nächsten immer ein Blatt und ein Stift bei mir zu haben, um diese Edel-Pralinés deutscher, zitierfähiger Fernsehkultur aufzuschreiben. Wenn die Camper in den nächsten Tagen so weitermachen wie in der ersten Folge, könnte man damit wahrscheinlich ganze Brockhaus-Enzyklopädien füllen. Hier nur ein paar Beispiele:

"Es gibt nur ein Wort dafür: niveaulos, charakterlos und schamlos."
"Das ist eine Aussicht hier. Das ist ja wie in Bochum."

Thorsten Legat

"Wenn ich alle von meiner Meinung überzeugt habe, dann herrscht hier auch wieder Harmonie."

Jürgen Milski

"Ich kann auch ohne Karriere leben."

Menderes Bagci

"Ich geh' mit allem rein, was ich hab. Das ist nicht viel."

Sophie Wollersheim

"Ich war zwar schonmal zelten, aber das ist was ganz anderes."
"Von einer Skala von 1 bis 10, wie selbstbewusst ich bin, würde ich sagen: 10. Ab 11 ist schon arrogant."

Nathalie Volk

"Wenn man meine Stimme hört, denkt man sofort: Helena Fürst, die kenne ich doch."
"Ich weiß, wie man auf Konfrontationen reagiert. Ich hatte schließlich Sendungen!"

Helena Fürst

Dass die Camper so gesprächig sind, das ist zumindest meine Meinung, daran, dass die meisten sich schon vorab nicht mögen. Bei der Vorstellung der einzelnen Teilnehmer ga es kaum einen, der nicht klar machte, dass er kein Problem damit hat die anderen in ihre Schranken zu weisen und auch das Gezicke begann schon vor dem allerersten Schritt ins Camp. In den letzten Jahren war es immer einfach eine Prognose zu erstellen, wer als Silberrücken dafür sorgen könnte, dass dicke Luft im australischen TV-Urwald herrscht. Nun hat sich RTL aber zwölf Camper zusammengesucht, von denen jeder auf seine Art die Position des Alphatiers für sich beansprucht und dabei oftmals ein schreiend komisches, weil zutiefst inkompetentes Bild von sich abgibt.

Ganz vorne mit dabei: David, der sich scheinbar noch ganz wohl in seiner Rolle des smarten Schönlings fühlt. Die Autoren und Cutter von RTL zertrampelten aber seine Weisheit bereits mit hämischen Kommentaren und Ausschnitten. Wenn David etwa Ex-Talker Ricky erklärt, warum aktuell seine Finanzen wichtiger sind als die Liebe, endete das in grotesken Sinndeutungen. Der eine kommt vom Stöckchen zum Baum, David Ortega kommt von der Farbe Grün zu einer geschlossenen Bäckerei. Das kann man eigentlich gar nicht erklären, das muss man einfach sehen.

© RTL

Wie schlugen sich die Kandidaten:

Menderes:

Stets um Freundlichkeit und Etikette bemüht, überraschte der DSDS-Dauergast bei der Dschungelprüfung. Egal bo Schlammkrabben, Atemnot oder Kuhurin, der kämpfte sich ohne Wehklagen durch und könnte, wenn er diesen Weg weiterbeschreit, große Chancen haben das Camp als einer der letzten zu verlassen. Die Krone, das befürchte ich allerdings, wird wohl erneut die Nielsen bekommen. Das wäre unfair und langweilig, aber that’s the way it is.

Brigitte Nielsen:

Die Camp-Mutti nervt mich jetzt schon. Sie fungierte als Erklärbar, Psychologin, Survival-Expertin und Muster-Camperin. Vermutlich wird sie diese Rolle auch konstant durchhalten. Mir geht sie jetzt schon auf den Sack. Wer schon mit seinem eigenen Jingle („Was geht los daheim?“) ankommt, hat im Urwald nix zu suchen.

Gunter Gabriel:

Der Hamburger Winkfleischpanzer könnte sich ernsthaft als proletarische Country-Version von Helmut Berger erweisen. Allerding hatte Berger etwas, was Gabriel fehlt: Mehr als eine Unterhose. Ja, der Johnny Cash für norddeutsche Frührentner tat tatsächlich nur eine Unterhose mitgenommen. Okay, Hygenie ist eh nur was für Waschlappen, die ein echter Mann auch nicht an sich ran lässt. Ansonsten veredelte Herr Gabriel die erste Sendung mit bulligem Gezicke, diversen Kampfansagen und ersten Hilfe-Rufen. Ich bin mir sicher der gute Mann wird in den nächsten Tagen zwischen „Ich kann nicht mehr“ und „Ich zeig euch wo der Hammer hängt“ hin und her pendeln. Ich freu mich drauf. nur hoffentlich bleibt er angezogen.

Ricky Harris:

Wie ein Duracell-Hase, dem Red Bull injiziert wurde, wirkte Harris auf mich. Gut einen kleinen Dämpfer gab es wegen seiner Flugangst, aber das ist jedes Jahr so. Es gibt halt immer einen, der nicht gerne abhebt. Aktuell ist mir Ricky ziemlich egal, aber ich tendiere dazu, ihn wegen seiner unstoppable happiness nichtwirklich zu mögen. Seine gute Laune und Freundlichkeit könnte fatale Auswirkungen haben. vielleicht vergeht ihm das durch seine gepflegte Reis-und-Bohnen-Kur. Ach ja, Ricky ohne Hut… das erinnert mich an Johnny Depp als Raoul Duke in „Fear and Loathing in Las Vegas“. Findet ihr nicht auch?

© RTL

Helena Fürst:

Scheint ernsthaft den Konflikt zu suchen. Macht sich damit aber nur lächerlich. Immerhin passt ihr Verhalten zu ihrer Frisur.

Nathalie Volk:

Scheint ernsthaft den Konflikt, auch weil sie sich wohl für etwas Besseres hält. Na ja, sie ist 19 Jahre alt. So what? Lasst die Kleine spielen. Ich befürchte allerdings, dass sie – wenn sie sich mit dem falschen anlegt – zu Dr. Bob muss wegen chronischem Weinkrampf.

Jenny Elvers:

Ja, war okay. Die Elvers scheint auf Natürlichkeit zu setzen. Warum auch nicht? Sie könnte die Stimme der Vernunft werden. Aber um ehrlich zu sein, ist da noch alles offen bei ihr. Nur gegen Tierpenisse ist sie verschlossen, wie man in der ersten Dschungelprüfung gesehen hat.

Sophie Wollersheim:

Von der Natürlichkeit zum Ersatzlager der Silikonindustrie. Irgendwie niedlich ist sie ja schon, wie von ihrer Menschenkenntnis schwärmt und ihren Busen voller Erfindungsreichtum als Klopapierhalter zweckentfremdet. Der Drech des Dschungels sowie tödliche Monsterfrösche machen ihr zwar noch zu schaffen, aber irgendwie glaube ich ja, dass die Königin der deutschen Rotlichtszene ihren Weg gehen wird.

Jürgen:

Hat sich, ganz wie einst bei „Big Brother“ Thorsten (als Zlatko-Ersatz) als besten Freund ausgesucht. Es zeichnet sich jetzt bereits ab, dass die beiden als Jürsten, Thorgen oder Jürgen Legat, dafür sorgen könnten, dass sie die Sheriffs-Rolle einnehmen. Bei der Vorstellung der Kandidaten habe ich ja bereits bekanntgeben, was ich von Milskie halte und das hat sich auch nicht geändert. Wird es wohl auch nicht. ich hoffe daher sehr, dass Jürgen über sein Image stolpern wird.

Thorsten Legat:© RTL

Wenn er mit seinem Jürgen, also Jürgen, zusammen ist, erweister sich als handzahm. Ansonsten feuert er eine Kampfansage nach der anderen ab und beißt sic durch alles, sogar durch die Eichel eines Tiergenitals, was ihm scheinbar eine Zahnecke kostete. Hält das einen Legat auf. Natürlich nicht. bin sehr gespannt wie oft und wie heftig sich der Ex-Fußballprofi mit den Trend-Tattoos  in den verbalen Krieg ziehen wird. Das wird noch sehr interessant und vor allem unterhaltsam werden.

David Ortega:

Wie bereits erwähnt, glaube ich, dass er sich für extrem clever hält. Soll er das mal denken, so lange es uns solche herrlichen Momente wie mit Ricky weiter liefert, wäre alles andere auch äußerst unbefriedigend. Ich glaube aber, dass David bereits jetzt ein Kandidat ist, der früh von den Zuschauern rausgewählt wird.

Rolf Zacher:

Oh ja, das wird noch lustig werden! Zacher scheint stets auf Konfrontationskurs zu sein und das Beste: Er ist wie Thorsten im Camp Snake Rock! Hallelujah, das wird noch toll werden. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob Zacher vielleicht einfach nur so widerborstig ist, weil er irgendwie noch immer nicht verstanden hat, was er eigentlich im australischen Dschungel macht.

© RTL

Was es sonst noch zu sagen gibt:

Es gab bereits zwei Dschungelprüfungen. Einmal so etwas wie das letzte Abendmahl mit den typischen Urwald-Leckerlis und dann später noch ein Duell zwischen Sophie und Menderes, welches der Möchtegern-Sänger klar für sich entscheiden konnte. Ich bin ehrlich: Ich war nie ein Fan der Prüfungen, von daher seit mir nicht böse, wenn ich diese sehr kurz abhandle. So wie jetzt hier: Camp Snake Rock bekam 6 Sterne, das Base Camp nichts.

Fazit:

Holy Moly! Das war ein Start! RTL peitscht gleich mit Vollgas in die zehnte Staffel und wenn sie dieses Tempo halten und die Kandidaten weiter so agieren wie am ersten Tag, könnte uns etwas großes Erwarten: Das vielleicht beste Camp aller Zeiten. Aber ja, warten wir es erstmals einmal ab. Bis morgen.

Wie hat euch die erste Folge des Camps gefallen?


Gewinnspiel:

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Wir verlosen Guillermo Del Toros Vampirserie "The Strain" (Staffel 1) auf Blu-ray.  Mitmachen tut jeder, der hier, oder auf den anderen Seiten des Specials, einen Kommentar zur Show (egal ob negativ oder positiv, ernst gemeint oder flapsig) hinterlässt. Der Gewinner wird nach Beendigung des Dschungelcamps von uns informiert.

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